Hallo Jungs, wie gehts euch?
Mike(vox/git): Hallo! Uns geht's bestens. Wir werden heute noch nach Savannah/GA fahren um dort eine großartige Show mit BARONESS and ASSCHAPEL zu spielen.
Als erstes möchte ich euch zu euerer Scheibe "Memento Mori" befragen. Wie war die Reaktion in den USA und auch weltweit auf die Platte?
Mike: Bis jetzt war die Reaktion großartig. Wir haben viele Reaktionen auf darauf bekommen und auch eine Menge positives Feedback. Hoffentlich geht's so weiter.
Was bedeutet "Memento Mori" und wie seid ihr darauf gekommen?
Mike: "Memento Mori" ist lateinisch und bedeutet "Erinnerung an den Tod". Wir haben uns dafür entschieden weil die meisten unserer Texte sich mit den ursprünglichen Gefühlen beschäftigen die man hat wenn man mit den Tod konfrontiert wird. Nicht unbedingt mit dem eigenen Tod, sondern auch den von Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern. Zudem hat es viel mit Trauer und Kummer sowie deren Entstehung zu tun.
Als ich das erste Mal euere Scheibe hörte, dachte ich an einen Mix aus sehr langsamen Death Metal (im SIX FEET UNDER- Stil) gemixt mit klassischen Grind-Parts. Wie würdet ihr eueren Stil beschreiben? Wo liegen euere Einflüsse und Wurzeln?
Mike: Cool. Ich würde sagen unsere Musik ist ein großer Mix aus sehr vielen Einflüssen. Unsere Haupteinflüsse für WHITERED sind am ehesten typische schwedische Death Metal Bands wie ENTOMBED oder GRAVE. Außerdem bekommen wir noch viel Inspiration von norwegischen Black Metal Bands wie IMMORTAL oder GORGOROTH. Ansonsten mögen wir gerne modernen amerikanischen Metal im Stile von HIGH ON FIRE oder NEUROSIS. Unsere Wurzeln sind wohl zudem im Crust Punk oder Grindcore zu finden, was vor Allem an Chris und meiner anderen Band, SOCIAL INFESTATION, liegt.
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Könntet ihr mir etwas zu eueren Texten sagen? Besonders "Like Locusts" klingt sehr depressiv. Als ob die Welt gerade in Asche zusammen bricht.
Mike: Ja, das ist soweit richtig. "Like Locusts" ist eine Zusammenstellung von einigen Gedichten die Chris geschrieben hat. In ihnen geht es um Depression und um die Welt die auf einen einbricht. Wie auch in den meisten anderen Songs, in denen es aber auch um das Ende bzw. den Tod geht.
Seid ihr glücklich mit euerem Label "Lifeforce"?
Mike: Absolut. Sie haben bewiesen dass sie die Beziehung zu unserer Band und Musik ernst nehmen. Sie unterstützen uns sehr und arbeiten hart für uns, wofür wir ihnen sehr dankbar sind. Soweit sind wir also sehr glücklich und zufrieden!
Kannst du mir etwas zu euerer politischen Meinung sagen?
Mike: Ich denke jeder von uns ist mehr oder weniger politisch. Alles in Allem sind wir etwas angepisst von Politik. Chris ist recht liberal und ich bin eher liberal zu mir selbst. Manchmal wird die politische Welt einfach so abscheulich, wie im Moment, dass du eine Pause davon nehmen musst. Es ist recht erschütternd und hoffnungslos. Vor allem wenn du realisierst dass der Großteil der Bevölkerung seine politische Meinung auf Kampagnen-Werbungen aufbaut. Die Masse der Bevölkerung ist so ignorant gegenüber der Manipulation und Korruption. Das macht mir manchmal Angst.
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Was denkst du über den Musikstil "Metalcore"? Denkst du dass ist nur ein Wort oder ein unabhängiger Musikstil?
Mike: Ich denke es ist definitiv ein eigener Stil. Metalcore Bands sind recht verschieden und haben alle ähnliche Ziele. Jetzt gibt es Bands die Metalcore Elemente mit anderen Stilen mixen, aber ich denke Metalcore ist definiert als ein eigenes Genre. Als Metalcore damals in die Öffentlichkeit kam, fand ich es persönlich sehr interessant und erfreute mich daran. Aber mit der Zeit haben viele Bands einfach die Sounds der früheren Bands imitiert, so dass es nur noch kleine Unterschiede in der Musik gibt und alles sehr gleich klingt. Das enttäuschte mich sehr. Heutzutage wird man einfach überschwemmt mit neuen Metalcore Bands. Hoffentlich kommt eines Tages wieder eine Band die etwas frische Luft in die Szene bringt, da die Musik sehr gut sein kann.
Gibt es eine Band mit der ihr in Zukunft gerne mal zusammen spielen würdet?
Mike: Ja, es gibt bestimmt 50 Bands mit denen wir gerne spielen würden. Eine große wäre NAPALM DEATH. Das wäre fantastisch.
Was sind euere Erwartungen in der Zukunft? Werden WHITERED die Welt erobern?
Mike: Ich denke nicht dass wir irgendwelche Erwartungen für die Zukunft haben. Aber wir hoffen dass einige Dinge für uns so weiter laufen wie im Moment. Es wäre nur schön wir würden bessere und ernsthaftere Möglichkeiten haben zu touren, so könnten wir in den Genuss kommen bessere Shows zu spielen. Nein, wir wollen die Welt nicht erobern. Wir wollen nur dass jeder weiß, dass die Welt es nicht Wert ist erobert zu werden da sowieso nichts von Dauer ist.
Ich freue mich euch auf Tour in Europa zu sehen! Gibt es noch ein paar letzte Worte die ihr los werden wollt?
Natürlich! Wir freuen uns dich in Europa zu sehen! Danke schön an euch für den Support und für das Interview!
Karsten Ostmann
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