ANTITAINMENT Ja, es gibt Momente, da fehlen selbst dem geschwätzigsten Kritiker einfach nur die Worte, daher fasse ich mich kurz: ANTITAINMENT sind der lebende Beweis dafür, dass es in der Hardcore/Punkrock-Bewegung noch so etwas wie Satire und Humor gibt. Hier wird jedes Klischee gnadenlos auf die Schippe genommen, wie es ATOM AND HIS PACKAGE oder GOOD CLEAN FUN nicht komischer könnten. Die Musik? REGGIE AND THE FULL EFFECT meets LOXIRAN, ist aber eigentlich sekundär, denn bei ANTITAINMENT finde ich die Inhalte und die Seitenhiebe wesentlich interessanter. Die vier Jungs texten über Stereotypen, Kapitalismus, Alltagstrott und die generelle Aussichtslosigkeit, wenn man versucht etwas genuin Neues zu schaffen. So werden ANTITAINMENT nicht müde in den elf Songs alles mögliche zu verspotten, wobei sie natürlich ironischerweise auch irgendwo Teil des Ganzen sind. Ein herrlicher Spass, der aber auch seine bedächtigen Momente hat, wie zum Beispiel "Unkonkret Vs. Wahllos". Ich kann es kaum erwarten die ersten entrüsteten Kommentare zu lesen, was wird die Szenepolizei nur dazu sagen? (8) Thomas Eberhardt
CLOUDBERRY Sind das ASH, NADA SURF oder etwa sogar die BEATLES? Weder noch, aber bei der Sozialisation des Trios CLOUDBERRY müssen diese Bands eine Rolle gespielt haben, denn sonst würde die Gruppe keinesfalls solche psychedelischen und doch poppigen Songs spielen, die zwischen Streicherarrangements und mitreissenden Rockriffs pendeln. Erinnert mich auch etwas an CRASH TOKIO und hat seinen einen gewissen Charme dadurch, dass Bassistin Monika Grysa den Songs neben dem Tieftöner auch ihre engelsgleiche Stimme leiht. "Not My Idea" wurde durch Percussions mächtig aufgemotzt, was dem Song gut zu Gesichte seht. Insgesamt sind die vierzehn Songs eine Ausnahmeerscheinung, die auch Fans von OASIS, THE VERVE oder WEEZER gefallen müssten. Klar, ist das ein grosser Radius, aber CLOUDBERRY vereinen eben extrem viele Vorzüge in sich. (30:18) (8,5) Thomas Eberhardt
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