WITH LOVE, September-Reviews

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ANOTHER SIX CENT
Inhumane MCD
Anothersixcent.com


Hardcore aus Mönchengladbach, der Stadt der Borissia und ehemals ein Zentrum der Textilindustrie. Mittlerweile dürfte die Heimat von Günter Netzer ein veritabler Nährboden für rebellische Jugendkulturen sein und da darf Hardcore natürlich nicht hintenanstehen. ANOTHER SIX CENT sind seit einiger Zeit aktiv und die aktuelle MCD "Inhumane" lässt wirklich keine Wünsche offen, denn das Quartett spielt temporeichen Hardcore mit massig Crewshouts und entwickelt dabei eine unheimliche Wucht. Grosses Lob für die Gitarrenarbeit, das klingt nie nach einer Klampfe, sondern ist immer brachial und dicht. Mal sehen, ob das live auch so viel Spass macht wie auf Cd, das lasse ich mir nicht entgehen. Wann kommt der Longplayer und welches Label ist schlau genug ANOTHER SIX CENT unter seine Fittiche zu nehmen? Warten wir mal ab und für den Moment legen wir einfach "Inhumane" im Repeatmodus in den Player. (15:11) (7,5) Thomas Eberhardt

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CARRY ALL
Emotivehate CD
Rockhit Records


Mancher wird sagen, dass melodischer Punkrock mit zusätzlichen Blechbläsern so langsam aber sicher einer austerbenden Gattung angehört und die Wenigsten werden da ein Veto einlegen, aber im Falle von den Italienern CARRY ALL muss man doch mal Partei für die sonnigen Klänge ergreifen, die einem da präsentiert werden. Die zwölf Tracks sind handwerklich solide und erinnern angenehm an ATARIS, die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES und haben auch einen anverfälschten UNWRITTEN LAW-Charme. Selbst wenn Artwork und Titel Schlimmes erahnen lassen, muss man doch mal für das Heptett die Kohlen aus dem Feurer holen, das alles macht den Neunzigern alle Ehre und wird auch sicherlich noch heute einige Freunde finden. Das der Stil momentan nicht angesagt ist, dürfte den geistig gesunden Menschen nicht stören und wer mal wieder richtig den Herbst austreiben möchte, liegt mit den Südländern goldrichtig. Charmant klingt auch "Le Nostre Favoie", selbst wenn der Rest des Albums auf Englisch ist. Was soll man sagen, zwölf Mal Ferien- und Urlaubsmucke für alle Fälle. (41:08) (6,5) Thomas Eberhardt

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DEAD VOWS
Bad Blood CD
Refoundation Records


Was rein äußerlich unheimlich düster wirkt und anhand der gehörten Schafsköpfe Metalcore impliziert, entpuppt sich zu meiner Erleichterung dann aber doch als waschechter Hardcore. Sogar einige Bekannte trifft man wieder, denn unter anderem sind hier Mitglieder von THE SMACKDOWN, ANCHOR und REPOMAN aktiv. Die Schweden finden eine gute Balance zwischen chaotischem Hardcore, wie in THE SMACKDOWN spielten und den Old School Hymnen von ANCHOR. "Feed The Rattlesnakes" ist ein grandioser Song, eine gelungene Mixtur aus traditionellen MOUTHPIECE-Riffs und der Brachialität eines GIVE UP THE GHOST-Songs. "Bad Blood" ist definitiv ein Album, welches durch das moderate Tempo sicherlich eine Weile zur Entfaltung benötigt, dann wirken die elf Tracks aber langfristig und können durchaus mit AMERICAN NIGHTMARE oder MODERN LIFE IS WAR mithalten. Da es bei Refoundation und den DEAD VOWS um mehr als Musik geht, kommt ein Euro jedes verkauften Albums Tier- und Menschenrechtsorganisationen zugute. Wenn das kein weiterer stichhaltiger Grund ist "Bad Blood" zu erwerben. (29:42) (7,5) Thomas Eberhardt

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EPIGON
Insofern MCD
Finest Noise


Irgendwie habe ich die Rezension dieser sieben Tracks auf die lange Bank geschoben, was daran liegen mag, dass deutschsprachige Rockmusik meiner Meinung nach wesentlich mehr Herausforderungen bietet als der englische Rocksong. Was auf Englisch schnell charmant klingt, kommt in unserer Muttersprache oft recht schwülstig daher. Fest steht aber auch, dass ich mir bei EPIGON gar keine Sorgen hätte machen müssen, denn "Insofern" profitiert vom virtuosen Gitarrenspiel des Klampfers, der sich zwar nicht allzuweit aus Frusciantes Schatten wagt, mit seinen Funkanleihen aber eine lockere Atmosphäre für die pointierten Texte schafft. "Standby" setzt dann mehr auf Indierock, bringt sogar Dishamonien ein, vergisst aber keineswegs die Offbeat-Takte. JACK JOHNSON, THE BEDOUIN SOUNDCLASH, DREGD und die RED HOT CHILI PEPPERS bieten den Backdrop für EPIGON, Nachahmer sind sie aber deshalb noch lange nicht, sondern eher eine positive Überraschung. (7) (21:36) Thomas Eberhardt

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EHNAHRE
The Man Closing Up CD
Sound Devastation Records


Die Ursprünge dieser Band aus Boston liegen in der Combo FORCEFEDGLASS und während einige Mitglieder später als KAYO DOT und BIOLICH weitermachten, formierte sich der Rest zu einer nicht ganz unbekannten Band namens CONVERGE. Wer jetzt chaotischen Hardcore erwartet, der liegt nur bedingt richtig, denn EHNAHRE haben sich den atmosphärischen Klangwelten verschrieben, kombinieren diese Slow-Motion-Ausflüge aber mit Deathmetal-Growls. Vielleicht könnte man EHNAHRE eine experimentelle Metalband nennen, denn das Quintett integriert sogar Orchesterklänge und versprüht damit ein gewisses Jazz-Flair. Die Tracks, gegliedert in Part I - Part V, finden also die Balance zwischen akustischer Zerstörungswut und bedächtigen Passagen. Wie ein Damoklesschwert hängen die dröhnenden Riffs über dem Hörer und daher sind auch Doom-Sympatisanten sicherlich nicht fehl am Platze, wenn sie bei "The Man Closing Up" landen. Die Texte basieren auf Donald Justice und Jonah Jenkins von RADARWAR, der schon auf "No Heroes" von CONVERGE zu hören war, hat am zweiten Song des Albums gesanglich mitgewerkelt. Der Longplayer erscheint als Cd und Doppel-Lp und ist in Summe eine durchaus lohnende Veröffentlichung, die unter Umständen bald ein gesuchtes Sammlerstück sein wird, denn bei dem Revival das atmosphärischer Metal gerade durchlebt, dürfte das Debüt von EHNAHRE vielen gerade rechtkommen. (44:26) (7,5) Thomas Eberhardt

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EVAN FREYER
Mistakes Included MCD
Kellerkind Musik


Singer-/Songwritertum scheint sich einer enormen Beliebtheit zu erfreuen und EVAN FREYER zeigt Engagement, denn allein die liebvolle Aufmachung seiner sechs Songs war sicherlich nicht ganz günstig. Wenn es dann aber an die Musik geht, muss man einfach sagen, dass vor allem gesanglich noch einiges an Arbeit vor dem Musiker aus Velbert liegt, denn hier geht noch der ein oder andere Ton daneben. Einige Okatavsprünge weniger im Gesang hätten den Songs mehr Stabilität gegeben und die benötigen sie noch. Die Instrumentierung überzeugt, aber die genialen Ideen, die ein Songwriter ja mitbringen muss, findet man höchstens bei "See The Light". Also Gesang stärken, den Herbst und den Winter im Proberaum verbringen und die "Kinderkrankheiten", wie diese anfänglichen Schwächen unter Musikern liebevoll genannt werden, gehören bestimmt der Vergangenheit an. Ich bin gespannt, was sich da entwickelt. (20:11) (5) Thomas Eberhardt

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GUITARSHOP ASSHOLE
The Cheapest Pick CD
Antstreet Records


Doch, der traditionelle Rock n`Roll von GUITARSHOP ASSHOLE überzeugt selbst Quereinsteiger relativ schnell, denn wo skandinavisches Riffing zuhause ist, da darf sich ohne Frage heimisch fühlen. JOHN SPENCER BLUES EXPLOSION, DANKO JONES, HELLACOPTERS und GLUECIFER sind hier federführend und ohne Sonnenbrille kommt keiner auf die Bühne. Mit "These Days" schlägt man aber auch mal nachdenkliche Töne an und zeigt, dass man neben der coole-Sau-Attitüde auch ernste Themen behandeln kann. Die Grunge-Affinität, die dieses Lied zutage trägt, ist symptomatisch für das gesamte Album und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Tracks. Wenn das Ganze dann noch mit Punk-Smashern wie " ...Never What You Get" aufgemotzt wird, dann ist selbst der Letzte zufrieden. Neben den 12 eigenen Tracks hört man auch noch zwei bekannte Lieder. Das Cover von "Territorial Pissings" ist ziemlich nahe am Original, passt aber durchaus ins Programm, wobei "Guitar Shop Asshole" von den OBLIVIANS natürlich einen mehr als würdigen Abschluss bietet. Das Album kommt als Digipack und reinhören sollte man auf alle Fälle. (39:40) (6,5) Thomas Eberhardt

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GUTS AND GLORY
Here To Stay CD
Sunny Bastards Records


Bereits die Aufmachung ist vielversprechend und obwohl die Musiker ihre Haare gerne etwas zu kurz tragen, hört man nicht nur typische Streetpunk-Einflüsse, sondern nimmt auch einige Hardcore-Riffs wahr. Das mag daran liegen, dass Bassist Frank nebenher noch bei I DEFY in die Basssaiten haut und zuvor bei MIOZÄN aktiv war. Aber auch die übrigen Mitglieder könnten bei MELONES, SANITYS DAWN, MASKARPONE oder KONSUMSCHADEN reichlich Erfahrungen sammeln und so hält sich der Fünfer auch nicht lange mit Intros oder Herantasten an die Materie auf, sondern spielt sich routiniert durch eine Reihe von beachtlichen Gassenhauern. "Day By Day" erinnert mich etwas an H2O, die restlichen Lieder stehen dann aber doch ganz klar in der Tradition von COCK SPARRER und SHAM 69. Ein extrem guter Zweitling, den die Gruppe da aufgenommen hat. Auch ein eindeutiger Tipp für Hardcore-Hörer, hier stimmt einfach alles und obwohl Sänger Pedder die Combo Ende des letzten Jahres verlassen hat, hört man der Band keine Schwächung an, denn Frank, dessen Stimme man von den MIOZÄN-Backups ja schon kennt, übernahm kurzerhand den Gesang und macht seine Sache wirklich hervorragend. Toller Streetpunk mit Oi-Anteilen und reichlich Hardcore-Elementen, der sich gewaschen hat.(8) Thomas Eberhardt

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HESUS ATTOR
Sonic Gastronomy Volume 1 CD
Moonlee Records


Moonlee glänzt weiterhin mit genreübergreifenden Releases, die Maßstäbe setzen. Die Weirdos von HESUS ATTOR kommen aus Kroatien und spielen derart schizophrenen Kram, dass MR BUNGLE, THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder die MELVINS sich sicherlich gerne mal die Bühne mit dem Quartett teilen würden. Die Band selbst nennt ihren Stil dadaistischen Mathcore und integriert allerhand wirre Elemente, etliche Instrumente und überzeugt durch die Rhythmik eines schweizer Uhrwerks. Zwischendurch hört man Sythiegeballer wie auf dem Ballermann, leicht debile Gesangspassagen, aber auch arabische Klänge, was angesichts der Abstammung der Band nicht weiter verwunderlich ist, schließlich treffen sich die europäische und arabische Welt im ehemaligen Jugoslawien. HESUS ATTOR stehen aber auch in der Traditon Zappas und ziehen vieles durch den Kakao und sind sich für kein Experiment zu schade. Statt dessen vermengen sie Metal und Hardcore mit der Psychedelik der Siebziger. Obwohl der erste Höreindruck phänomenal ist, gewöhnt man sich rasch daran, dass HESUS ATTOR offensichtlich einen an der Klatsche haben. Soll heißen, dass die Wirkung des Albums lässt sich nicht dauerhaft auf höchstem Niveau erhalten, aber trotz dieser Tatsache ist "Sonic Gastronomy Volume 1" großartig und einmalig. (38:44) (8,5) Thomas Eberhardt

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IBOGAÏNE
React CD
666 Production


Das Label "Weed Metal", welches IBOGAÏNE ihrer Musik gegeben haben, lässt Rückschlüsse auf psychedelische Passagen in ihrer Musik zu und diese hört man dann auch vereinzelt auf "React", allerdings dominieren abrupte Tempowechsel und hinterlistige Taktänderungen eher den Stil der Band. Das zweite Lied "Iron Curse" ist ein Amalgam aus Trashriffs und einer extren melodischen Leadgitarre, die geradezu virtuos durch den Track führt. Alles baut sich langsam auf, eskaliert schrittweise und endet in einem markerschütternden Schrei. Für Musiker ist "React" das reinste Vergnügen, denn IBOGAÏNE beherrschen ihr Handwerk meisterlich, klingen aber trotzdem nicht zu verkopft, sondern eher verspielt, so als ob SYSTEM OF A DOWN die Crossoveranteile aus ihren Songs gestrichen und durch Trash und Metal ersetzt hätten. Leider erreichen nicht alle Lieder die Prägnanz von "Iron Curse", "Feeding The Fog" bespielsweise ist ein recht unspektakulärer Song, der zwar das bisher Gehörte konsequent fortsetzt, aber keine neuen Facetten mehr beisteuert. "Tibetan Terrorist" klingt wie ein Skatepunk-Track, der gut auf ein frühes SUICIDAL-Album gepasst hätte, also bekommt man auch genügend Abwechslung geboten. Freunde von STRAPPING YOUNG LAD, sollten sich die Franzosen unbedingt mal testen und jeder, der, man beachte die Zweideutigkeit, Musik mit Köpfchen mag, muss sich diese Irren anhören. (54:07) (7) Thomas Eberhardt

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MAKE BELIEVE
Going To The Bone Church CD
Coraille Records


Willkommen in der etwas schrägen Welt von Tim Kinsella, deren Teil neben JOAN OF ARC, seit geraumer Zeit auch MAKE BELIEVE sind. Angefangen hat alles mit CAP N`JAZZ und die Band aus Chicago arbeitet weiterhin daran eine krude Mischung aus Kauzigkeit und Wohlklängen einzuspielen, was ihnen immer wieder gut gelingt. "Going To The Bone Chruch" ist für Kinsella-Verhältnisse beinahe schon easy-listening, also auch für Leute geeignet, die herkömmliche Songstrukturen zu schätzen wissen. Das MAKE BELIEVE zu virtuos sind, um sich sklavisch an solche Regeln zu halten, dürfte inzwischen bekannt sein, aber "For Lauri Bird" kommt dem strukturverwöhnten Hörer doch sehr entgegen. Sam Zurick, der auch schon bei OWLS in die Saiten griff ist eine Ikone seines Metiers und so kann man nicht anders, als auch diese Veröffentlichung in den Himmel zu loben. Neben zehn neuen Liedern gibt es die Flameshovel Ep und einen Compilation-Song als Bonus. Macht 16 ungewöhnlich zugängliche Tracks, die auch JOAN OF ARC-Skeptikern gefallen dürften. Einfach klasse, selbst angesichts des hohen Niveaus der bisherigen Releases von Kinsella ein absoluter Überflieger. (55:00) (8,5) Thomas Eberhardt

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MIGHTY VIBEZ
We Comin`Around CD
Rhön Records/Radar


Man merkt ziemlich schnell, dass die MIGHTY VIBEZ ihre Reggaesongs mit unheimlich viel Herzblut spielen und bei zehn Mitgliedern hat die Crew aus Fulda natürlich auch alle Möglichkeiten. Neben den Saiteninstrumenten und der Bläsersektion hat man noch einen Keyboarder sowie Turntables und wenn man gerade nicht toastet, dann darf auch mal entspannt gerappt werden. Kein Wunder also, dass das Debüt "Open Minded" bereits vergriffen ist und man nun drei Jahre später einen reifen Nachfolger aufgenommen hat, der Reaggae, Funk, Ska und HipHop auf einen Nenner bringt. Vielleicht sieht man ja bald den Clip zu "We Comin`Around" auf der Mattscheibe, wobei der zweite Track "In Control" meiner Meinung nach viel mehr Aussagekraft hat und den Reaggae-Grundgedanken besser trifft. Fest steht aber auf jeden Fall, dass die MIGHTY VIBEZ mit "We Comin`Around" einen Genreklassiker geschaffen haben, selbst wenn mir persönlich manches zu glatt ist, bleibt doch zu betonen, dass auch die Inhalte überzeugen und man positive Botschaften vermittelt, wenn man mal von diesem ganzen Jah-Kram absieht. Ja, Fans von SUBLIME, GENTLEMAN, MASSIVE TÖNE und SKUNKS bitte zugreifen. (56:45) (6,5) Thomas Eberhardt

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THE NEW STORY
Different Ways CD
myspace.com/thenewstoryinternational


THE NEW STORY lasen mich ziemlich im Dunkeln tappen, was die Hintergründe der Band angeht, aber selbst ohne ausführliches Presseschreiben hört man der Gruppe an, dass sie aus südlichen Gefilden kommt, aber abgesehen vom leichten Akzent des Sängers, hört man hier durchweg nur perfekt Arrangiertes und gut Prodiziertes. Indierock mit einer Retroaura, wie ihn auch gerne mal Equal Vision veröffentlicht trifft auf moderne Sythie- und Popelemente. Die Synties zitieren gerne mal die GET UP KIDS, bestes Beispiel: "It`s Over And Over", und irgendwo verstehen es THE NEW STORY die kesse Rhythmik von "Something To Write Home About" mit den threatralischen Momenten von "Things to Do When You Are Dead" von ARMOR TO SLEEP zu verbinden. "Comfort" zeigt dann nochmal, dass man aus dem Stehgreif einen wunderschönen Popsong schreiben kann, der aber immer noch genügend Bodenhaftung hat, um nicht absurd zu wirken. Zwischendurch drehen die Mailänder auch mal gerne wieder die Amps auf und selbst wenn die Produktion etwas druckvoller sein könnte, muss man dieses Album eigentlich gehört haben, denn THE NEW STORY machen auf ihrem Zweitling Schluss mit verkopften Tracks, indem sie einfach aus dem Bauch spielen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Absoluter Geheimtipp.(39:49) (7,5) Thomas Eberhardt

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RANDALE
Der Hardrockhase Harald CD
Randale/Newtone/Radar


Nein, mich überrascht nun wirklich garnichts mehr. Neulich ein Album mit Schlafliedern für Kinder und jetzt ein Konzeptalbum über den Tierpark Olderdissen, ebenfalls für die lieben Kleinen. Ja, liebe junge Väter und Mütter, wenn ihr eure Kinder schon im frühen Alter an Stromgitarren gewöhnen wollt, dann ist der Hardrockhase Harald sicherlich eine unauffällige Geschichte, die sich im Pubertätsalter sicherlich bezahlt machen wird. Bevor die Kids dann Dancefloor oder ähnlichen akustischen Dünnpfiff hören, greift man doch lieber zu den Bielefeldern RANDALE. Wer also den "Futternapf Pogo", "Fli-Fla.Fledermaus" oder "Otto der Fischotter" auflegen möchte, der bestellt sich die dreizehn Lieder und sichert sich eine dreiviertel Stunde Auszeit. (43:25) Thomas Eberhardt

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REQUIEM LAUS
The Eternal Plague CD
666 Production


Wenn man als Jugendlicher im Einzugsbereich von Nuclear Blast großgeworden ist, dann weckt dieser Longplayer viele Erinnerungen. Die Vocals ähneln denen von GOREFEST, das Riffing und die Synthieanteile lassen an AMORPHIS denken, aber REQUIEM LAUS stammen von Madeira und haben dem Ganzen durchaus ihre eigene Note gegeben. Das Album erscheint als Digipack, die zwölf Songs sind recht traditionell gehalten, fallen aber immer wieder aus dem Raster, da die Band auch mal arabische Klänge integriert. Das Riffing ist etwas monoton, aber mit "Ad Vitam", "Mors" und "Peccata Mundi" hört man dafür drei Instrumentale. "Perception" ist dann eines der stärkeren Lieder auf "The Eternal Plague", denn die Gitarren bieten die bereits erwähnten arabischen Tonfolgen, der Drummer hat sich auch die eine oder andere Überraschung ausgedacht und die Talsohle scheint durchschritten. Bei den übrigen Liedern setzt man mehr Akzente auf die Leadgitarre und lässt den Rhythmus etwas in den Hintergrund treten, was eine gute Entscheidung war. Von einigen Längen abgesehen ist "The Eternal Plague" also ein solides Album. (7) (44:31) Thomas Eberhardt