WITH LOVE, November 09-Reviews
ALICATE
World Of Anger CD
Forest Records
Progressiven Heavy-Metal Sound im Stile von DREAM THEATER hört man mittlerweile ja nicht mehr so häufig, da sind ALICATE aus Schweden doch mal eine willkommende Erscheinung und so engagiert gespielt und ähnlich perfekt umgesetzt ist mir dieser Musikstil schon lange nicht mehr untergekommen. Gesanglich wie instrumetal macht Frontmann Jonas Erixon eine gute Figur, selbst wenn der Titeltrack und "Dream On" etwas altbacken sind, gelingt es ALICATE, die schon seit 1985 aktiv sind, doch wieder diese Schwächen mit erdigen Grooves und mitreissenden Soli auszubügeln. "Built On Dreams" ist ein zeitloser Song, der Fans von HELLOWEEN oder den SCORPIONS allemal begeistern sollte. Das Cover von "World Of Anger" ist zwar ein absoluter Totalausfall, aber wenn jemand mit derartiger Überzeugung im 21. Jahrhundert waschechten Heavy Metal spielt, dann kann das nur zur Vielfalt beitragen. Einzelne Songs haben dann einen amerikanischen Touch und erinnern an BON JOVI, also dürften sich sowohl KuschelrockerInnen als auch HeadbangerInnen bei den Nordlichtern gut aufgehoben fühlen. (44:51) (6/10) Thomas Eberhardt
ANALENA Inconstantinopolis CD Moonlee Records
ANALENA aus Kroatien sind jetzt auch schon eine ganze Weile, dürfte etwa eine Dekade sein, mit von der Partie und wahrlich keine Gruppe, die sich auf ihrem Sound ausruht. So machen Ana, Mijo, Miran und Zet einen substanziellen Sprung hin zum Indierock und minimieren die Screamoelemente. Ana schreit nur noch sporadisch mal ins Mikro, meist gibt man sich melodischen Songs hin, die immer öfter an PRETTY GIRLS MAKE GRAVES erinnern, aber auch den verspielt-schrägen Ansatz von AT THE DRIVE-IN zu integrieren wissen. Die Quartett ist zwischen Zagreb, Kroatien, und Ljubljana, Slovenien, zerstreut, schafft es aber mit beständiger Zuverlässigkeit immer wieder Releases und Shows auf die Beine zu stellen. Das dritte Album ist wohl das bisher melodischste, was aber nicht heisst, dass Ana jetzt inhaltlich sanfte Kost serviert, ganz im Gegenteil, in "Seven Cakes Of Toilet Soap (An Alternative Ending)" werden die "Rohstoffvorkommen" im Mensch aus einem Lexikon von 1929 zitiert und der Verfasser kommt zum Schluss, dass gerade mal ein Nagel aus dem Eisen entstehen könne, der Zucker nur für eine Tasse Kaffe reichen würde und wir insgesamt nur 25 Franc im damaligen Paris wert gewesen wären. Starker Tobak. Ansonsten gibt es Geschichten von Piraten, reichlich Metaphern und eine besondere Sängerin, die tiefgründig ist, ohne streberhaft oder besserwisserisch zu klingen. Einfach mal zur Moonlee-Website surfen und einen Song anhören, Fans von DISCOUNT, PRETTY GIRLS MAKE GRAVES und 90er-Jahre-Indie werden bestimmt begeistert sein. (34:51) (8) Thomas Eberhardt
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