WITH LOVE, September 2011-Reviews
5 POUNDS A HEAD
Maximum Credible Accident
District 763 Records/New Music Distribution
New York Hardcore der Bauart AGNOSTIC FRONT meets MADBALL ist eigentlich immer eine sichere Bank, krisensicher und gerne gehört, also werde ich den Teufel tun hieran rumzukritisieren,
obwohl das Englisch recht grottig ist, aber das lassen wir mal als authentisch durchgehen. In "Commercialize" zeigt sich, dass hinter der Schießbude ein Mann mit Groove-Antennen sitzt
und so sieht man auch über die recht dünne Produktion hinweg, obwohl es die Herren beim dritten Album hätten besser wissen können. Das Booklet hat alle Texte in Petto und alle Mitglieder steuern
ihre Gedanken bei, was wirklich löblich ist. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass es immer wieder reichlich Breaks und Überraschungen gibt, die Rhythmussektion sich aber nie in Spielereien
verzettelt. Etliche Tracks wie "Fuck The Law" gehen temporeich nach vorne und lassen mich zum Fazit kommen, dass 5 POUNDS A HEAD eigentlich ganz solide die Fahne des Hardcore schwenken.
Dafür verdienen sie Respekt, denn einfachen Hardcore so variabel zu zocken und ihn trotzdem nicht zu verwässern ist sicherlich eine Kunst. Thomas Eberhardt (7)
BEAR
Doradus CD
Let It Burn Records
Schon der erste Track der belgischen Combo auf deren Full Length Debüt hat es mächtig in sich, kein Wunder, denn hier spielen Leute von THE SETUP und DEATH BEFORE DISCO mit und man bietet
variablen Hardcore mit deutlicher Stoner-Kante und midtempo Passagen, die aber auch mal von recht zackigen Refrains kontrastiert werden. Neben Crewshouts haben die vier aber auch Tappings
und atmosphärische Leads in Petto, was in dieser Kombination wirklich ein Unikum darstellt und mir fällt keine Band ein, die ähnlich klingen würde. Passt velleicht noch am ehesten in die
Ecke KYLESA meets WOLVES LIKE US. Einziges Manko ist für mich der sterile Charakter einiger Songs, der aus der enormen Vertracktheit und technischen Finesse der Musiker resultiert, aber die
löbliche Ausnahmen "White" und der Titelsong "Doradus" zeigen, dass auch hier Tendenzen zum organischen Klang hin existieren. Allein, dass BEAR auf voller Länge das Niveau der fantastischen EP halten
können und vom Stil her noch variabler sind, dürfte sie aber aus ihrer Nische herauskatapultieren und mit etwas Glück findet vielleicht der ein oder andere MASTODON-Fan seinen Weg zu BEAR,
denn lohnend ist dieser Ausflug sicherlich. Wer auf DILLINGER ESCAPE PLAN steht, sollte auch mal "Doradus" für sich entdecken, denn neben dem Artwork ist auch die textliche Komponente mehr
als interssant. Einfach eine progressive Hardcore-Scheibe, die viel Neues enthält und unheimlich tight ist. Thomas Eberhardt (8,5)
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