WITH LOVE, August 2012-Reviews

MAY 2005



BLACKLISTED
We're Unstoppable CD
Reflections Recordings


Nach hervorragenden niederländischen Bands wie MALKOVICH und FACE TOMORROW veröffentlicht Reflections wieder einige amerikanische Gruppen, darunter sind auch BLACKLISTED aus Philadelphia. "We're Unstoppable" ist eine Zusammenstellung der "Our Youth Is Wasted"- Aufnahmen und von Demos. In den Staaten wurde das Album von Deathwish veröffentlicht und BLACKLISTED spielen old school Hardcore der brutaleren Sorte, vergleichbar mit AMERICAN NIGHTMARE, was mit an der Stimme des Sängers liegen mag. Selbiger trägt dann auch ein Jack Daniels T-Shirt im Booklet, ziemlich provokativ, wenn man typische Texte über das Verlassen der Szene hat, was man doch des Öfteren im SxE-Kontext erwähnt. Die Aufnahmen für die letzten drei Demo-Songs wurden im Keller gemacht, also sollte man klanglich nicht zuviel erwarten. Die zehn Lieder sind durchweg aggressiv und warten mit vielen Rhythmuswechseln auf, was auch nicht fehlen darf sind Crew-Shouts und bisweilen zieht man das Tempo gehörig an. Eigentlich ein überzeugenes Release, lediglich das Artwork enttäuscht ein wenig, da hättet ihr mal besser Jacob Bannon rangelassen.
Thomas Eberhardt (6.5)



BRAND NEW SIN
Recipe For Disaster CD
Century Media


Als ich das Album der Band in den Player legte, kamen mir Bands wie LYNRYD SKYNYRD, PANTERA und GUNS N' ROSES in den Sinn und auch wenn BRAND NEW SIN offensichtlich Einflüsse wie BLACK SABBATH verarbeiten, so sind sie doch, trotz ihrer New Yorker-Herkunft eine Band, die unheimlich nach Südstaaten Rock klingt. Momentan sind die Fünf Kuttenträger mit CORROSION OF CONFORMITY in den Staaten auf Tour und auch wenn mir vom Cover eine Schrotflinte entgegenblickt, haben BRAND NEW SIN das Zeug eine weitere Band zu sein, die in die Annalen eingeht. Sicherlich, für uns Europäer ist der Stil nicht unbedingt Teil der Sozialisation gewesen, aber nichtsdestotrotz macht es ziemlichen Spaß sich die dreizehn Songs der Herren mit dem schwergewichtigen Sänger zu Gemüte zu führen. Schöne Mischung aus Southern Rock, Country und dicken Gitarren, die vereinzelte Stoner-Riffs bieten.
Thomas Eberhardt (7)



CITIZEN
Manifesto For The New Patriot CD
Code:Breaker


Was für ein Album! Musikalisch ganz in der Tradition von NAPALM DEATH und BRUTAL TRUTH, stellen die Californier textlich ihre Ansicht was Patriotismus sein sollte vor. Es geht um Mitbestimmung der Bürger, wird diese nicht gestattet, so sei sie durch gewaltsamen Eingriff in die Politik zu erzwingen. Interessanter Standpunkt, schwer zu sagen wie intensiv das Trio dies im täglichen Leben umsetzt, aber auf diesem Album stimmt einfach alles, sowohl inhaltlich, als auch musikalisch wissen die militanten Herrschaften zu überzeugen. Sicherlich kann man sich über die Inhalte streiten, es gibt eben auch Pazifisten, aber allein die Herausforderung sich mit den komplexen Texten zu befassen und die bloße Tatsache derart Themen geboten zu bekommen ist wichtig und gut. CITIZEN sind mit ihrem Stil namens Guerilla Grind Pioniere und kann nur sagen, dass das Album seit Tagen läuft und ich mich daran erinnert fühle, wie ich NAPALM DEATHs Nazi Punks Fuck Off 7" das erste Mal spielte, einfach grandios, dieses Manifest.
Thomas Eberhardt (8)



DEADLOCK
Earth.Revolt CD
Lifeforce


Nach etlichen Veröffentlichungen für Winter Recordings sind DEADLOCK nun bei Lifeforce und obwohl ich die Band bisher nicht bewusst wahrgenommen habe, geht "Earth.Revolt" doch mehr als gut in die Gehörgänge. Der Stil der Band ist reiner Death-Metal, aber auch CRADLE OF FILTH klingen an. Soweit, so unspektakulär, allerdings wird das Line-Up von Sängerin und Keyboarderin S. Weniger unterstützt, die durch ihre wunderschöne Stimme dem ganzen Gezeter eine idyllische, um nicht zu sagen poppige, Note verleiht. So ist das Album einfach aufregender als herkömmliche Metalalben, da atmosphärische Elemente einfließen und sich die unsäglich brutalen Riffs eben in Harmonie auflösen. Textlich lässt die Gruppe kein Klischee aus und kommt so manchmal etwas pathetisch und idealistisch daher. Inhaltlich beschäftigt man sich mit der Ausbeutung der Erde und der Tiere durch die Menschen, was sicherlich löblich ist, aber etwas untheatralischer wäre es sicherlich dennoch gegangen. Gefällt mir ausgesprochen gut.
Thomas Eberhardt (7)



DEVINE EMPIRE
Method Of Execution CD
Century Media


DEVINE EMPIRE bestehen größenteils aus Mitgliedern von MALEVOLENT CREATION und produziert hat die Death Metaler Jeremy Staska, der schon bei POISON THE WELL und REMEMBERING NEVER hinter den Reglern stand. Die Gemeinsamkeiten mit diesen beiden Gruppen halten sich aber ansonsten in Grenzen, orientieren sich DEVINE EMPIRE doch besonders an MORBID ANGEL und haben eine ähnlich infernale Melodik und klingen einfach herrlich gruselig. Die Texte behandeln diverse Eigenheiten verschiedener Sterbemethoden und sind eben wieder typisch Metal, was jetzt nicht unbedingt negativ gemeint ist. Wirklich unglaublich mit welcher Durchschlagskraft das Trio hier zu Werke geht, sicherlich eines der besseren neuen Death Metal-Alben, da es eben auch sehr traditionell und althergebracht ist. In "Prelude To The Storm" halten soagr klassische Elemente Einzug, neben einer klassischen Gitarre werden eine Violine und eine Cello eingesetzt, mehr Abwechslung ist schlichtweg unmöglich für ein solch extremes Album wie "Method Of Execution".
Thomas Eberhardt (6.5)



END OF DAYS
Dedicated To The Extreme CD
Alveran Records


Anfangs dachte ich, es wäre mir eine OBITUARY-CD in den Schacht gerutscht, stand dann aber doch END OF DAYS drauf und wenn zwei Musiker Metalshirts tragen, der eine von PESTILENCE und ein Mitstreiter von CANNIBAL CORPSE, dann scheint der Kontext vielleicht sogar gewollt. Jedenfalls finde ich die Stimme von Kevin Otto einfach höllisch und musikalisch dreschen sich die Fünf durch schnelle, kurzweilige Metalsongs, von Hardcore aber keine Spur. Auch das detailgetreue Totenschädel-Cover ist halt eher typisch für Metalalben. Das Positive an der Scheibe wäre lediglich, dass sie eben dazu verleitet die alten Platten auszugraben, falls man sie nicht verkauft hat, weil man Metal damals so unheimlich peinlich und weltfremd fand. Ja, die CD ist brutal und aggressiv, aber eben auch sehr limitiert in ihrem Hang zum Extrem.
Thomas Eberhardt (6)



FAKE NEVER FADES
Ridiculous Smile CD
www.fakeneverfades.de


Wirklich kein einfaches Album, soviel sei vorweg gesagt, denn jedes Mitglied von FAKE NEVER FADES bemüht sich seinen maximalen Beitrag einzubringen. Isoliert gesehen klingen Gitarren, Gesang und Back-Ups auch gut und angenehm, aber bisweilen passiert fast zuviel. Mir gefallen die minimalistischen Passagen, in denen Sängerin Dora keift und die an WALLS OF JERICHO erinnern eigentlich am besten, aber wenn dann Chöre, Solos und die vielen Rhythmuswechsel einsetzen, dann hätte man sich doch etwas weniger Virtuosität gewünscht. Positiv gesagt gibt es enorm viel zu entdecken, negativ formuliert fehlt mir der rote Faden. Ich befinde mich wirklich in einem Zwiespalt, wer aber mal wieder gemeinen femininen Gesang hören möchte, der auch von Melodien durchbrochen wird, der sollte FNF durchaus mal eine Chance geben.
Thomas Eberhardt (5.5)



IRA
The Body And The Soil CD
Go Kart Records


Gleich in doppelter Hinsicht eine positive Überraschung, die mir hier zuteil wird. Erstens beweisen Go Kart erneut einen formidablen und völlig eigenständigen Geschmack in der Bandauswahl und zweitens spielen hier Leute von BLINDSPOT A.D. mit. So richtig baff bin ich ja nur selten, aber dieses Album, das Anklänge an NEUROSIS und GODSPEED YOU BLACK EMPEROR gekonnt vereint, ist eine Wohltat und lässt einen so schnell nicht mehr los. Der namensgebende Zorn hält sich jedoch in Grenzen und weicht zumeist den atmosphärischen und idyllischen Passagen, wie in "You're Living All Over Me". Dem Gesang nimmt sich der Dichter und Spoken-Word-Performer Toby Hoffmann an und er ist es dann auch, der dem ausufernden Charakter vieler Songs die nötige Bodenständigkeit gibt. Durch den zurückhaltenden Einsatz an Doom-Riffs bleibt man in einem Zustand ständiger Erwartung und durch den omnipräsenten Gesang gelingt IRA das Kunststück diesen Epos nachvollziehbar zu machen. Definitiv eine Todsünde wert, dieses Album.
Thomas Eberhardt (8)



PARADINE CASE
Things Don't Taste Sweet Once You've Had Something Sweeter CD
NKRC Records


Es war wirklich mit einigem Kopfzerbrechen verbunden, bis mir klar wurde, an wen mich die Nachfolgeband von CHICKS WITH DICKS erinnerte. Vorweg aber mal die Feststellung, dass THE PARADINE CASE astreiner Emo sind, während CHICKS WITH DICKS laut Info eher den 90ern nachtrauerten und Grunge-Anklänge hatten. Sicherlich auch keine unerfahrene Band, hat man doch schon zwei MCDs veröffentlicht, war auf auflagenstarken Samplern vertreten und spielt beständig Konzerte. Was mich allerdings etwas verwirrt hat, war die Tatsache, dass der Gesang im Verlauf des Albums recht unterschiedlich klingt. Schließlich konnte ich das Rätsel allerdings mit Hilfe des Booklets lösen. Für die Abwechslung zeigen sich diverse Gäste verantwortlich, nämlich Michael Ludes von REMINDER, Steffen Mayer von ABSENT MINDED und Jay von LAME BRAIN PETE. Sänger Roland Eisenbrands Stimme selbst ist vergleichbar mit der bei den Amerikanern NEW TRUST, die ja kürzlich auf Tour waren. Die elf Songs sind jedenfalls ein wahres Hörvergnügen, erst recht, wenn euch Bands wie BRAID zusagen und ihr auf mitreissenden Emocore steht, der gesanglich etwas mehr bietet. Macht rundum glücklich die Scheibe.
Thomas Eberhardt (8)



PSYOPUS
Ideas Of Reverence CD
Reflections Records


Die Intention von PSYOPUS läßt sich sowohl dem Namen, als auch dem Presseschreiben entnehmen, es soll richtig psychotische Musik präsentiert werden, die in ihrer Verrücktheit weder DILLINGER ESCAPE PLAN noch den DAUGHTERS nachsteht. Da beide Gruppen nicht unbedingt durch sonderlich intelligente Aussprüche von sich haben reden machen, dürften PSYOPUS doch mit einer großen Hörerschaft rechnen. Die Ansprüche werden jedenfalls völlig erfüllt, man glänzt durch technische Perfektion, Tabbing inklusive. Für Fans von THE LOCUST und der bereits genannten Combos ein Pflichtalbum. Für alle anderen heißt es nervenstark sein und nur nicht aufregen, in knapp 45 Minuten ist der längste Höllentrip, den ihr bisher erlebt habt auch schon wieder vorbei. "Ideas Of Reverence" klingt virtuos, verspielt, experimentell und zugleich sind die neun Lieder unglaublich brachial. Sehr aufregendes Album, das momentan ganz weit oben mitspielt.
Thomas Eberhardt (8.5)



RANDY'S RIPCORD
Love CD
Go Kart Records


Ganz in rosa ist das Booklet des Hamburger-Trios gehalten und auch musikalisch spart man nicht an Zucker, sind doch zwei Damen für Gesang und die Saiteninstrumente verantwortlich. Nennen sich Grrrl-Punkrock wissen mit ihrer Mischung aus BAMBIX und den HEROINES zu überzeugen. Produziert hat Ronny Henseler, der schon bei OMA HANS und KOMMANDO SONNENMILCH die Regler schob. Durch das Fehlen einer zweiten Gitarre entstehen jedoch leider zeitweilige Lücken im Klangkostüm, die es noch zu füllen gilt, ansonsten aber ein schöner Einstand, der zeigt, dass die deutsche Musiklandschaft genügend Gruppen bietet, um etliche Labels und Hörer mit aufregenden Scheiben zu versorgen. RANDY'S RIPCORD machen Spaß, da gibt es nichts dran zu rütteln und das Frauen am Gesang besser klingen, wissen ja eh die meisten Leute...
Thomas Eberhardt (6.5)



REJECTED YOUTH
Angry Kids CD
Msm 1279 Records


Hört man sich die Veröffentlichungen der Nürnberger in chronologischer Reihenfolge an, so staunt man doch, welche Fortschritte das Trio gemacht hat. Beinahe kann man mit den GENERATORS in einem Atemzug genannt werden, so viel Rock n' Roll bietet "Angry Kids". Zugleich hat man aber nicht den Streetpunk vergessen und bietet weiterhin himmlische Singalongs, rotzige Riffs und auch wieder Kapitalismuskritik in den Texten. Eine Pflichtinvestition für alle, die skandinavischen Streetpunk schätzen, aber auch Aussage und Inhalt wollen. Generell ein sehr ausgereiftes Album, das internationale Vergleiche wirklich nicht zu scheuen braucht. Eine ganz deutliche Empfehlung von dieser Stelle aus, hört euch das Album mal an, es wird euch völlig überzeugen.
Thomas Eberhardt (7.5)



REJECTED YOUTH
No Police State Coalition MCD
Msm 1279 Records


Der Vorgänger zu "Angry Kids" ist vor knapp einem halben Jahr erschienen und bietet acht Lieder, wovon fünf live im CBGBs aufgenommen wurden. Das Überraschende ist nun aber, dass REJECTED YOUTH, wie einige bestimmt wissen, Nürnberger sind. Die MCD richtet sich gegen zunehmende Zusammenfassung der Behörden zum Nachteil der Bürger, also auch gegen Datenaustausch der Behörden, zunehmende Abhöraktionen und Polizeigewalt. Untermalt werden diese wichtigen Statements von hymnischem Streetpunk, der mal an RANCID, dann an WASTED oder die BOMBSHELL ROCKS erinnert. Die Aufnahmen gibt es auch als 7", allerdings bietet das Digipack noch ein Video das die erschreckende Brutalität der Polizei veranschaulicht.
Thomas Eberhardt (6.5)



SETTLE THE SCORE
Five Knuckle Philosophy CD
Alveran Records


Nicht nur im Ruhrpott konnten sich STS einen Namen machen, sondern auch durch die Split mit SIDEKICK und gemeinsamen Aufnahmen mit amerikanischen Bands, die auf Mad Mob erscheinen sind. Live ist mir das Publikum zu aggro, aber im Gegensatz zum aktuellen Metalcore-Overkill spielen SETTLE THE SCORE eben ziemlich traditionellen, wenn auch sehr brutalen, NY-Hardcore, was an sich schon für die Band spricht. Vergleichbar mit 25TA LIFE, HATEBREED und allem was tough und hart kommt. Der Titel des Albums gibt die textliche Marschrichtung an, wem das zusagt, kommt zumindest musikalisch in keine Zwickmühle, denn STS sind wirklich hörbar geworden, vielleicht etwas schwach produziert, ansonsten aber ein solides Release.
Thomas Eberhardt (6)



STATISTICS
Often Lie CD
Jade Tree


Schon "Leave Your Name" war ein phänomenales Album, aber "Often Lie" zeigt Denver Daley und die restliche Bestetzung in Höchstform. Man hat die Tristesse etwas auf Sparflamme gedreht und dafür rockigere Passagen und himmlische Refrains einfließen lassen. Spätestens mit diesem Album spielen die Herren sich in die obere Riege der bandunterstützten Singer-Songwriter. Selbst elektronische Experimente werden den häufig immernoch nachdenklichen Songs verpasst, so klingt dieses Release etwas nach PEDRO THE LIONS "Control", aber eben auch nach SLOWREADER und anderen Träumern. Neu sind wie gesagt die kantigen Powerchords und diese machen "Often Lie" doch etwas zugängiger als noch den Vorgänger. Jade Tree ist und bleibt ein hervorragendes Label, von dem man sich eigentlich jede Veröffentlichung anschaffen sollte.
Thomas Eberhardt (8.5)



STOCKYARD STOICS
Resistance CD
Msm 1279 Records


Schon die Besetzung der STOCKYARD STOICS, J.P. Otto spielte bei LEFTOVER CRACK und F-MINUS, Aron Gallager spielt bei den X-POSSIBLES und B. war sogar bei MDC, wow. Aktuelle Gruppen, die mit den STOCKYARD STOICS vergleichbar wären, sind die STREET DOGS, weil eben rauher Streetpunk mit Attitüde und Köpfchen präsentiert wird. Beste Gelegenheiten zum Mitsingen gibt es ebenfalls, einfach schönstes NYC Punkrock, der Melodie um einiges mehr schätzt, als aufgesetzte Brutalität. Die Stimme von Joe Piget, der früher Booker war, ist wirklich authentisch und verbindet Gegröle mit Shanties und ist unheimlich strassentauglich, wie man so schön sagt.
Thomas Eberhardt (6.5)



UNFOLD
Aeon-Aony CD
Code:Breaker


Derzeit ist Code:Breaker mein Lieblingslabel aus England, weil alle bisherigen Veröffentlichungen etwas ganz besonderes waren, da man stets eigenständige etwas doomige Hardcore-Gruppen ausgesucht hat. Auch die Schweizer UNFOLD spielen wieder diese tonnenschweren Riffs und agieren eher in Zeitlupe, als hohes Tempo vorzulegen. Für Liebhaber von NEUROSIS und des Schwerverdaulichen an sich, ist "Aeon-Aony" eine besondere Entdeckungsreise zurück in die Zeit, als man noch wusste, dass langsamere Passagen noch brachialer und morbider sein können als temporeiche Elemente. Für das Layout zeigt sich Labelchef Duncan persönlich verantwortlich und wie schon bei HYATARI ist es schlicht aber geschmackvoll. Falls ihr noch kein Album von Code:Breaker besitzt wird es höchste Zeit und "Aoen-Aony" bringt alle Tugenden des Labels nochmals auf einen Punkt, indem die Drums trocken und strafend klingen, die Gitarre noisy und doomig und der Gesang neue Maßstäbe setzt, was Schmerz angeht. Kryptische Texte ergänzen diese zehn fantastischen Lieder und ich freue mich schon auf BORG 64, den nächsten Release von Code:Breaker.
Thomas Eberhardt (7.5)

DVD



EASTPACK'S PRO PUNKROCKER 4 DVD+CD
11 pm


Dieses Mammutwerk bietet 19 Video-Clips auf der DVD und 25 Stücke auf der CD. Die DVD wartet mit FLOGGING MOLLY, DISCO ENSEMBLE, PITFALL, SOUNDS LIKE VIOLENCE, KOGO, TRIBUTE TO NOTHING und vielen anderen auf, darunter auch ein paar durchschnittliche Gruppen, aber insgesamt ein sehr unterhalsames Teil. Die CD fällt dann doch etwas ab, mag daran liegen, dass zwar einige gute Amibands vertreten sind, ansonsten aber nur solides Mittelmaß präsentiert wird. Denke die Masse und der Preis von zwölf Euro werden letzten Endes doch Überzeugungsarbeit leisten. Meine Skepsis berüht lediglich auf der Tatsache, dass es sich bei dieser Zusammenstellung um einen Pay-To-Play-Sampler handelt, d.h. die Bands bezahlen, damit ihr Song vertreten ist. Das dieses Prinzip nicht unbedingt die Qualität eines Samplers sichert dürfte klar sein. Andererseits kann ich auch niemandem einen Vorwurf machen, der sowas veröffentlicht, weil es steckt eben viel Arbeit dahinter und in Zeiten in denen es immer weniger Käufer, aber umso mehr Bands gibt, so zumindest mein Eindruck, muss man eben sehen, wie man über die Runden kommt. Letztlich ist es an uns, ob sich dieses Prinzip durchsetzt. Es erkaufen sich eben auch manche Bands einen gewissen Standard, der ihnen nicht unbedingt zusteht. Soweit meine Bedenken, das Fazit dürft ihr selbst ziehen.
Thomas Eberhardt



TSUNAMI BOMB
The Show Must Go Off DVD
Kung Fu Records


Frisch aus dem Presswerk kommt die brandneue TSUNAMI BOMB DVD. Es gibt eine schöne Liveshow zu sehen, die etwa 54 Minuten läuft und des Weiteren kann man als Ergänzung noch die Untertitel oder den Bandkommentar zuschalten. Der Sound ist solide und man sieht wirklich, dass die Gruppe mit Spass dabei ist. Generell kann man sagen, dass die DVD zu den besseren Veröffentlichungen aus der The Show Must Go Off-Reihe gehört. Sie beitet noch Einblick in den Touralltag der Band und man sieht auch den aktuellen Clip "Dawn Of A Funeral Day". Ist eine äußerst netter Zeitverteib und in jedweder Hinsicht eine Investition wert. Sängerin Agent M und die drei Jungs haben definitiv mehr Ausstrahlung und unterhaltungswert als andere Gruppen und sind meiner Meinung nach beinahe einzigartig. Überzeugt euch selbst!
Thomas Eberhardt (7.5)