WITH LOVE, March 2011-Reviews
THE DEHUMANIZERS/DEEP THROAT
A New World Order Split CD
Pig Records
THE DEHUMANIZERS sind eine der ersten Hardcorebands, denn sie waren bereits 1982 in New York aktiv, sp?ter ist man aber nach Seattle umgezogen und hat seit 1984 ein ziemlich nihilistisches
Gesamtwerk aufgefahren, was nat?rlich schon beim Namen anf?ngt.
Seit "Go Hollywood", 2002 auf Mystic erschienen, ist es aber ziemlich ruhig um die Band geworden, aber 2008 kam dann "The First Five Years" und seitdem sind THE DEHUMANIZERS wieder
verst?rkt aktiv. Diese Split ist nat?rlich was f?r Nostalgiker, denn neben "Jazz Gone Bad" von NAYKED RAYGUN gibt's noch ein Cover von POTHEADs "Felony Girl". Schleppende Riffs und
Spoken Word Passagen geh?ren bei dem Quartett ebenso dazu wie der gesunde schwarze Humor. Wer also mit "Friendly People" von GUTTERMOUTH seinen Spass hatte, d?rfte mit den Ideengebern
mehr als gl?cklich werden.
Man m?chte glauben, dass es gar nicht mehr besser werden kann, aber DEEP TROAT aus Bella Italia schlagen sich mehr als vorbildlich und schaffen mit "No more lies" einen old schooligen
Einstieg, beginnen "Everything Is Black" Zappaesk, dann m?ndet der Track aber in einen astreinen Hardcore-Song, dessen Vocals mehr als ein Mal an UNIFORM CHOICE bzw. UNITY denken lassen.
Auf diesem hohen Niveau geht es dann weiter, "The terror politics" ist stilistisch sehr an Biafras-Schaffen angelehnt, aber wer m?chte das kritisieren? Der Rausschmeisser "The return of
BURZUM" widmet sich der gleichnamigen kontroversen Black Metal-Combo, deren S?nger Varg Vikernes wegen Mordes und Brandstiftung bei mindestens drei Stabkirchen in seinem Heimatland Norwegen
einsass und im Knast seine rassistischen Ansichten noch vertiefen konnte. (Quelle: die Welt http://www.welt.de/kultur/musik/article6972740/Wie-ein-rechtsextremer-Moerder-zum-Popstar-
wurde.html) Ein Spinner vor dem Herrn, der heute den Gel?uterten gibt, 2003 aber nicht von einem Hafturlaub zur?ckkehrte und wieder eingefangen werden musste. (Quelle: Netzzeitung, 27.10.
2003 http://www.netzeitung.de/ausland/259537.html) Wie ernsthaft die L?uterung des Count Grishnak ist, bleibt auch f?r DEEP THROAT die Frage. Diese Split CD ist jedenfalls ein Kleinod und
das Digipak d?rfte einen zus?tzlichen Kaufanreiz bieten. Thomas Eberhardt (8)
THE DOPE
Into The Woods LPincl.CD
Red Can Records
Die erste Assoziation beim H?ren des Openers "OK Babe" war definitiv "Pinkerton" von WEEZER und als jemand, der damals genau in diesem Kontext aufwuchs, w?nscht man sich nat?rlich mehr
Alben, die diese Magie nochmal einfangen k?nnen. Klar, SEBADOH, CURSIVE und NADA SURF d?rfen noch erg?nzt werden, aber das Fazit ist schnell gezogen, das Duo aus Landshut hat hier
einen Treffer auf ganzer Linie gelandet, so muss Indierock klingen! Red Can Records bietet das Album als Digipack oder LP plus CD an, also schnell zugreifen. Selten ein Album geh?rt,
welches die l?ndliche, postorale Idylle so wunderbar einf?ngt und gleichzeitig diese Ein?de verflucht. Zehn Songs, die wesentlich reduzierter zu Werke gehen als das doch sehr
im Emocore angelegte sechs Song Deb?t "Time To", jetzt erinnert das Schaffen eher an die Saddle Creek-Gemeinde und hat mehr Tiefgang. Der Rausschmeisser "Seagulls Don't Lie/Den Helder"
ist beinahe schon so zahm wie COLDPLAY, baut aber zum Gl?ck doch noch ein paar brachiale Ausschweifungen in den Song ein. ?brigens erstaunlich wie schnell man nach dem genialen
"Synapses Connect"- Video bei You Tube auf Stoner-Kram landet, woran das wohl liegt?! Thomas Eberhardt (8)
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