WITH LOVE, June 2011-Reviews

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ANCHOR
Recovery CD
Let It Burn Records


Die neue ANCHOR Full Length beweist nochmal eindrucksvoll, dass man l?ngst auf internationalem Niveau spielt, denn die Jungs von SET MY PATH, THE SMACKDOWN und DEAD VOWS haben mit "Hemingway" einen Track geschrieben, der MODERN LIFE IS WAR, BLACKLISTED, BANE und HAVE HEART ohne Frage das Wasser reichen kann und so ist "Recovery" schlichtweg Pfichtprogramm, denn so erfrischend und mitreissend waren die Schweden noch nie. Ihr Sound hat sich merklich ins h?rtere Lager entwickelt und im Vergleich zur ersetn Ver?ffentlichung "Captivity Songs" sind diese elf Songs einfach viel ungek?nstelter und erwecken den Eindruck, als ob ANCHOR gerade erst aus der Taufe gehoben wurden. Keine Ahnung, was die G?teborger da f?r Energiereserven angezapft haben, aber dieses Album geh?rt auf alle F?lle in den Kanon des guten Geschmacks. Der Titletrack "Recovering" bietet dann einen Crew-Shout-Refrain, bei dem sich einem die Nackenhaare aufstellen und spielt gezielt mit retardierenden Elementen. Insgesamt kommt der Bass sehr gut zur Geltung und "Echoes" zeigt, dass selbst leichte Doom-Versatzst?cke den Einzug in den Gesamtsound von ANCHOR gefunden haben. Insgesamt dominiert aber brachialer Hardcore und die Schweden sind eher Riffmeister als Songwriter, aber daf?r schreiben sie Killerriffs. Sehr sch?n auch das Artwork, welches zeigt, dass ANCHOR trotz der selbstreflektiven Texte unverbesserliche Optimisten sind, selbst wenn sie Texte wie "this world has become a casket" ins Mikro br?llen. Thomas Eberhardt (8)

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HER ONLY PRESENCE
Your Never Back CD
Engineer Records


Wer MINERAL und "End Serenading" zu seinen Faves z?hlt, der wird auch mit dieser spanischen Combo mehr als gl?cklich werden. Der Cover zeigt, wie das Kultalbum von MINERAL, einen Landstrich und COBOLT, CAMBER und PENFOLD erg?nzen wir bei dem Trio aus Barcelona noch auf der Einflussliste. M?sste die vierte CD des seit 2005 aktiven Truppe sein. Toll, dass es sowas noch gibt, denn dieser zerbrechliche Emocore, jenseits von Tough-Guy-Klisches ist wundersch?n und so stimmig wie bei HER ONLY PRESENCE habe ich den Sound schon lange nicht mehr geh?rt. Produziert hat den aktuellen Longplayer ?brigens Chris Crisci, der auch schon bei THE APPLESEED CAST hinter den Reglern sa?. Ein absolutes Nischenwerk, darin ist das Album aber wirklich klasse. Thomas Eberhardt (7)

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IN THE EVENT OF FIRE
Black Doves Rise CD
Antstreet


Eine melodische Hardcoreband in der Traditon von IGNITE, BRIDGE TO SOLACE und UNITY ist wirklich eher die Ausnahme als die Regel und so sind die Songs von IN THE EVENT OF FIRE aussergew?hnlich und auch ein Wagnis, denn mit hohen Vocals, fragiler Gitarrenarbeit und mehrstimmigem Gesang geht man nat?rlich schon ein Risiko ein, wenn man momentan in der HC-Szene was bewegen m?chte. Die Combo aus dem Saarland verortet ihr Deb?t nicht von ungef?hr im progressiven Bereich. Das Wagnis gelingt dem Vierer aber auf alle F?lle, da man nie zu weit geht, sondern immer eine Punk/Hardcore-Band bleibt. "A walk upstairs" hat einen sehr schmissigen Refrain, der Zoli von IGNITE echt zur Ehre gereichen w?rde und die Sechssaiter verbinden Joe D Foster-Riffs mit einigen Metalversatzst?cken, die an THE HUMAN ABSTRACT denken lassen. Ein gutes Album von einer Band, die ihr eigenes Ding macht, unbedingt mal reinh?ren. Thomas Eberhardt (7)

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THE NEW RECRUITS
The Ten Count E.P. CD
LET IT BURN/ Soulfood Distribution


Eine kleine "All Star"- Group um den BOYSETSFIRE- S?nger Nathan Gray, Robert Chatterjee (ebenfalls BSF) sowie weiteren Mitgliedern unter Anderem Ex- Mitgliedern von FLYSWATTER, bilden die eher ungew?hnliche Zusammenkunft unter den Namen THE NEW RECRUITS. Normalerweise bin ich ein Riesen- Fan der Ver?ffentlichungen von LET IT BURN- Records (gerade die THE BLACKOUT ARGUMENT - Sachen, die neue Scheibe von THE HAVERBROOK DISASTER und ?berhaupt die letzte TEAMKILLER Ep etc.), doch muss ich leider sagen das mich die "The Ten Count E.P." nicht vom Hocker rei?t. Ich finde es gut dass die Band macht was sie will, das unterstreichen sie auch mit ihren Statements in Promosheet und auf der Homepage (so z.B. "We will NOT try to win any popularity contests."), allerdings erreicht mich der poppige Punkrocksound, bis auf ein paar catchy Rhythmen und Melodien, eher peripher. "I want more" klingt irgendwie nach der neuen BEATSTEAKS - Scheibe, die auch nicht wirklich gut geworden ist, und die zwei Abschlusssongs "Step by Step" (welcher durch die Synthies aber sehr radiotauglich klingt) und "My charade" pl?tschern so vor sich hin. Einzig "This party is totally crashing" (hier erkenne ich einen kleinen Verweis auf die "neuen" DONOTS) erweist sich nach und nach als Ohrwurm. Ich bin mir nicht sicher ob die Band, wenn sie denn kein Nebenprojekt vom BSF- S?nger w?re, ?berhaupt Anklang finden w?rde. Sch?n finde ich jedoch dass die Band sich auf die Zusammenarbeit mit einem Underground- Label eingelassen hat, und somit den Fokus auf Musik und nicht Geld legt. (14:12) (6) Karsten

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THE SEPARATION
Our Lives In Cinema CD
Engineer Records


THE SEPARATION aus dem Vereinigten K?nigreich wollen gerne einen Sound aus RISE AGAINST, COHEED & CAMBRIA und den FOO FIGHTERS mixen. Klappt nur leider nicht so ganz. "Our lives in cinema" klingt zu Beginn irgendwie True- Metal- lastig und so pl?tschert der erste Song "Stutter" langsam vor sich hin und kommt ?ber das Pr?dikat "Hintergrundmusik" nicht hinaus. Einzig der Gesang erinnert mich teilweise an die oben genannten COHEED & CAMBRIA. Der zweite Song "Sleep, Trash, Burn" geht dann zwar schon mehr ins Ohr, ist aber im Endeffekt genauso belanglos. Hervorheben m?chte ich hier jedoch die Symbiose von Gesang und Gitarrenlauf im Refrain. Das ist irgendwie sch?n. Das abschlie?ende, und damit der letzte von 5 Songs, titelgebende St?ck "Our lives in cinema" wirkt teilweise irgendwie unrhythmisch, leider glaube ich aber das soll so sein. THE SEPARATION wollen klingen wie die gro?en, werden das aber wohl nicht erreichen. Vielmehr wird die Band auf regionaler Ebene Anklang finden. (16:59) (4) Karsten

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SHOTGUN SHELL
Attitude MCD
District 763 Records


SHOTGUN SHELL aus Fulda haben die Absicht "Hardcore - von der Stra?e f?r die Stra?e zu spielen" und m?beln ihren old school HC mit reichlich Prollattit?de und F-W?rtern auf. Als gro?er Verfechter von positiven Impulsen kann ich mit den Texten wenig anfangen und auch die Aufnahme ist sehr d?rftig, obwohl sie in den Witching Hour Studios mit Hilfe von Andy WITCHBURNER aufgenommen wurde. Wei? auch nicht, ob's Zeitmangel war, oder was, aber es knallt nicht! Zugute muss man der Band aber ihren Groove halten, da sind tolle Passagen dabei und man kann oft mitgehen. Die intoleranten Texte nerven aber geh?rig, da wird immer an den anderen rumgemosert statt selbstbewusst sein Ding zu machen. "Fuck your lifestyle", "Filthy Slut" und "Anthem of today" sind da die Negativbeispiele schlechthin. Ohne Feindbilder w?re dieser Release ein toleranterer und somit ein besserer. Thomas Eberhardt (5,5)

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SPIDER CREW
Still Crazy But Not Insane CD
Wtf Records


Das Label aus den Niederlanden gef?llt mir, die Macher bringen alle 12-16 Wochen ein Album raus, aber alle Ver?ffentlichungen haben durchweg einen extrem hohen Standard. Die Wiener von SPIDER CREW halten jedenfalls das von SCREAMING SILENCE und BULLDOG COURAGE vorgelegte Niveau und verbinden AGNOSTIC FRONT, CAUSE FOR ALARM und H20 auf ?u?erst charmante Weise. Dass die Band derart ?berzeugt liegt nat?rlich auch daran, dass hier Ehemalige von BUST THE CHAIN und ONLY ATTITUDE COUNTS mit von der Partie sind. Zwei S?nger sorgen f?r reichlich fiese und variable Shouts und Sean kommt geb?rtig sogar aus NYC. Mit dem dritten Album, dessen Vorg?nger "Expect The Unexpected" ?brigens ?ber Swell Creek/Superhero ver?ffentlicht wurde, d?rften die Herren ihre Bekanntheit nochmals steigern, denn das Album ist sogar deutlich besser als die bisherigen Releases. Einfach mal blind bestellen, denn "Still Crazy But Not Insane" d?rfte mit seinen toughen Vocals und brutalen Gitarrenw?nden momentan das Nonplusultra des europ?ischen NY-Style-Hardcore sein. Thomas Eberhardt (8,5)

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SETTING THE WOODS ON FIRE
S/t MCD
Engineer Records


Seit Nikt Nic Nie Wie 1989 mit Tape Trades begannen ist Punk bzw. Hardcore in Polen kein Unikum mehr, aber das Format und die Individualit?t der Bands aus dem Grenzstaat verbl?fft mich eins ums andere Mal. SETTING THE WOODS ON FIRE ist zwar eine relativ unbekannte Band aus der N?he von Warschau/Mazowieckie, l?sst aber Grosses hoffen und wenn's nicht irgendwo gestanden h?tte, ich w?re nimmer drauf gekommen, dass die Band nicht aus den Staaten kommt. Kauziger Noisecore mit superben Leads und charismatischen Vocals, die zwar melodisch, aber nie poliert sind. Ein dominanter Bass, Gitarren, die sich gepflegt ?ber das Orange-Topteil ihren Weg in die Box bahnen und vereinzelte r?udige Screams machen "December decay" zu einem d?ster-sch?nen fl?chigen Opus. "We're falling" groovt gewaltig und ist eine ganz formidable Fusion von SLEEP, SOUNDGARDEN und MASTODON. Auf die Full Length darf man gespannt sein. Auch das Artwork, welches als Digipak sehr gut zur Geltung kommt, ist klasse. Anscheinend gibt es auch einen Hank Williams Song gleichen namens, also darf man hier durchaus vom Gesamtkunstwerk sprechen.

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SELFISH HATE
Unbreakable CD
District 763 Records/ New Music Distribution


"79 Hardcore - is what I do. 79 With my Crew" oder auch "Nobody can tear us down, and no one fucks with my family" sind Zitate vom Silberling der Freiburger Kapelle SELFISH HATE. Ich hab ja nichts gegen Unity-Gequatsche und so weiter, allerdings befinden wir uns bei dieser Band genau bei dem was ich im STATIC VOID Review beschrieben habe. SELFISH HATE bedienen die Klischees wo sie nur k?nnen oder eben auch nicht. Prolliges Gitarrengeschrammel mit schon 100 mal geh?rten Riffs, einen Moshpart reingepackt und dazu Lyrics in schlechtem Englisch. Gibt es schon, braucht kein Mensch. Die Referenzen von NO TURNING BACK und TERROR sind hier vielleicht auch etwas zu hoch gegriffen. SELFISH HATE spielen Hardcore, aber nicht meinen. Das Beste an der Platte "Unbreakable" ist das sie nach 12 Minuten wieder zu Ende ist. Wer jedoch auf diesen ganzen Kram steht den ich nicht mag der kann hier getrost zugreifen! Das ganze ist eher was f?r Fans von CRACKDOWN oder NEW HATE RISING und die haben ja schlie?lich auch beide auf ihre Art und Weise, ich nenne es mal "Erfolg". Ich wei? das einiges ziemlich b?se zu lesen ist, gerade weil gerade kleinere Bands viel Zeit und Herzblut in ihre Ver?ffentlichungen stecken, allerdings gebe ich hier meinen pers?nlichen Eindruck wieder, und der ist leider nicht besser. Ich hoffe mal das gibt keinen ?rger mit der "Crew". (12:30) (3) Karsten

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STATIC VOID
Monosyllabic CD/LP
COBRA X RECORDS/ Widespread Distribution


STATIC VOID, sozusagen die Nachfolgeband der legend?ren SIRENS, ver?ffentlichen auf dem mehr oder weniger hauseigenen und ?beraus sympathischen Plattenlabel COBRA RECORDS (u. a. BLACK FRIDAY 29, SEED OF PAIN und AYS) ihre erste Langspielplatte "Monosyllabic". Einsilbig oder gar eint?nig kommt das Ganze dann jedoch ?berhaupt nicht daher. Mitrei?end von der ersten Sekunde knallt uns das Quartett aus Mannheim, Essen, Heidelberg und Wanne-Eickel, allerfeinsten 90's New School Hardcore um die Ohren. Angetan hat es mir vor Allem das emotional alles ausreizende und musikalisch fast vertr?umte "None". G?nsehaut und Tr?nen ineinander vereint. Der Opener "Mahr" groovt im Stile meiner Lieblingsschweden REFUSED daher und l?sst am Ende eine m?chtigen New School Mosh raush?ngen, und der letzte Song von Seite A namens "D'or" zitiert den verliebten J.W. v. Goethe. STATIC VOID bewegen sich auf ihrem Debut auf einer modernen und doch teils nostalgischem Ebene die so bisher noch nicht zu finden war. Genregrenzen werden ?berwunden, die Promovergleich von QUICKSAND und BOYSETSFIRE k?nnen definitiv unterstrichen werden und die Scheibe z?ndet vom ersten Moment an. So traurig ich vorher ?ber die Aufl?sung von SIRENS war, umso mehr freut mich jetzt das Resultat. "Monosyllabic" ist ein monsterm??ig gute Scheibe und treibt den hier ans?ssigen straight-edge Hardcore wieder eine Stufe nach oben. Sch?n zu sehen das sich aus der Flut an Aufl?sungen von "alten" Bands (z.B. BLACK FRIDAY 29, TEAMKILLER, NARZISS, DESTINY oder eben auch SIRENS) die einst die Szene gepr?gt haben, nach und nach neue Bands (z.B. GET IT DONE und EMPOWERMENT) formen die wieder Schwung in die Sache bringen, eine Message haben und dem ganzen Beatdown-Proll-Quatsch was entgegensetzen. So kann es weitergehen und so lange ist Hardcore noch nicht tot. Anspieltipps: Alle! (24:21) (10) Karsten

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WITHIN WALLS
Demolition In Progress CD
Cobra Records


Darf mich das teilweise an STRIFE und TRIAL erinnern? Ich glaube es darf, denn gerade die Vocals kippen gerne mal vor Wut und Spoken Word-Fragmente geben den Songs doch einen geh?rigen 90ies-Touch. Neun Tracks, die zwar nicht viele ?berraschungen bieten aber mit schleppenden Aufbau und den zerm?rbenden Breaks z.B. in "Released on parole" trotzdem aus der Masse hervorstechen. Die Gitarrenleads erinnern etwas an CHOKEHOLD und werden in besagtem Song sogar langsam melodisch. Meistens dominiert aber die Rhythmusgitarre und in den Songpausen wird mitt Samples gearbeitet. Das Sample von Charlie Chaplins "Gro?er Diktator" in "Leaving Libertas" hat man aber schon auf mehreren Scheiben geh?rt, z.B. bei FEAR MY THOUGHS, RUN AND HIDE, WEG EINER FREIHEIT und BOXHAMSTERS also ist es trotz toller Aussage wenig innovativ. Durchwachsen w?re mein Fazit, denn im direkten Vergleich w?rde wohl mancher UNVEIL den Vorzug gaben, wobei "Demolition In Progress" trotz aller Kritik eine gute Hardcore-Scheibe ist, aber gut sind heute so viele. Thomas Eberhardt (6,5)

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XAXAXA
A Tango Revolutionary CD
Moonlee Records


Das tragische Cover passt nur bedingt zum nostalgischen, aber trotzdem innovativen Postpunk der Mazedonier, aber geschenkt, denn die Songs stehen f?r sich und verdienen das gr?sste Lob. Man fusioniert Spuren von ALL mit JAWBREAKER und JETS ZU BRAZIL zu "Orange Rhyming Dictionary"-Zeiten, vergisst aber den Hardcore der 80er nicht. Besonders interessant ist die besondere Melodik, die auch aus der Sprache resultieren mag, denn die Band um einige BERNAYS PROPAGANDA-Mitglieder singt Mazedonisch. Der Hinweis auf die Hauptband steht hier aber nur der Vollst?ndigkeit halber, denn aus deren Schatten treten XAXAXA mit diesem Deb?t spieldend heraus. Englische ?bersetzungen zu den sozialkritischen Texten liegen bei und so erg?nzt sich die musikalische Komponente mit einer politischen Agenda, die Konsum kritisiert, die Auswirkungen sozialer Netzwerke thematesiert und all dies in d?ster-melodische drei Minuten Songs packt. Knapp eine halbe Stunde Bespassung resultiert dann aus den zehn Songs und ja, dass habe ich selbst ausgerechnet, toll oder?! Was mir so zwischendurch fehlt ist ein sch?ner Krachsong, wo es mal etwas roher zugeht, denn die Dauerharmonie ist beinahe etwas zu ausgepr?gt und w?rde Kontrast vertragen. Aber eigentlich gibt es hier nicht wirklich was zu kritisieren. Thomas Eberhardt (8,5)

Kings of the cardsleeve
Ton Telegramm

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6:33
Orphan Of Good Manners CD
M&O Records


Wieder stellt mich der ber?hmte Zwiespalt zwischen seltsamer Message und guter Musik vor ein Problem. 6:33 sind zwar eine ganz solide Rockband mit Elektronik-Samples, Grindpasssagen und erstklassigen Gesangspassagen der Marke Mike Patton, aber die Bad Taste-Affinit?t muss ich nicht unbedingt haben. Deren Image ist mir zu gewaltverherrlichend und bewusst spinnert. Wenn mich Catchermasken und billlige Schockeffekte interessieren w?rden, k?nnte ich ja auch fernsehen. Ist nur Anti-Pc-Freaks zu empfehlen, die werden aber unter Garantie ihre helle Freude dran haben.

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CARMA STAR
Elequence Of The Mob CD/LP
Czar Of Crickets


Genau drei Jahre war es nach dem Release von "Where My Soul Begins To Bend" still um die Gruppe aus der Schweiz, aber nun sind die kleinen Br?der von FILTER wieder da und spielen wieder Powerchords, ?berzeugen mit ihrem klasse S?nger und haben auch eing?ngige Refrains in die Songs gepackt. Ist zwar ziemlich glatter Alternative-Sound, aber besser als "Nothing else is real" kann man einen handlich-schmissigen Song gar nicht schreiben. Das Artwork ist ?brigens auch ganz sch?n geworden.

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CITY TO CITY
Enslavement
Cobra Records


Charakteristisch f?r die Jungs aus dem Ruhrpott sind das meist recht schleppende Tempo, also downbeat und die unheimlich tiefe Stimme des S?ngers. "Money is your God" und "Concrete" sind ziemlich starke Tracks und d?rften auch STATIC VOID Aficionados gefallen. Die Ungeschliffenheit zeigt genau wo die S?rken des Ruhrpott-HC liegen, Brachialit?t und Dynamik werden fusioniert und so einen m?chtigen Groove h?rt man selten. Diese Combo muss man auf dem Schirm haben!

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DOGS BOLLOCKS
New Saints
Lux Noise


Der Seitenhieb auf britische Punk-Ikonen besteht nicht umsonst, die zw?lf Songs der Schweizer sind eine grandiose Fusion skandinavischen Rocks mit allen Vorz?gen der UK-Punk-Bewegung der sp?ten Siebziger. Der Offbeat in "Liberty's falling" l?sst an Strummer und seine Combo denken, also ein Gewinner auf ganzer Linie. Doch, die vier Herren aus Basel kann man nur weiterempfehlen. Etwas Glamrock bietet das Deb?t ebenfalls, sch?n.

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NIKKI LOUDER
Our World Died Yesterday CD
Moonlee Records


Diese Slovenen lieben unter Garantie SONIC YOUTH, da werden die Griffbretter abgewischt wie zu besten "Dirty"Zeiten und eigentlich dachte ich es gibt gar keine Screamo-Bands mehr, aber NIKKI LOUDER reanimieren dieses Genre ?u?erst gekonnt wieder. Die LP plus CD kann man f?r moderate 10 Euro bei Moonlee bestellen. Die neun Songs d?rften auch was f?r BLOOD BROTHERS-Fans sein. Der Titletrack bietet dann die perfekte Fusion aus Noisecore und wiedererkennbaren Melodien, aber starke Nerven sollte man hief?r schon haben.

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MONA NYLIN
Presence CD
MN Records


Diese S?ngerin aus Schweden kann stimmlich ?berzeugen, soviel steht fest, aber man sollte schon eher nah am Wasser gebaut sein, wenn man sich mit den Songs identifizieren m?chte. Die inzwischen in Berlin lebende Nylin mag es n?mlich recht theatralisch, Musik zwischen Houston und Dion, da muss ich passen und bleibe lieber deskriptiv und fasse mich kurz.

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PERLAINE
A journey into the inside of things, just known... CD
Finest Noise/Radar


Seit Herbst 2008 arbeitete die ehmals SUNBURN genannte Gruppe an diesem Deb?t und musste zahlreiche Line-Up-Ver?nderungen ?berstehen, bis man endlich dieses avantgardistische Indiealbum im Kasten hatte und sich, auch aufgrund der ganzen ver?nderungen in PERLAINE umbenannte. Das Unikum an dieser Band sind die d?steren Passagen, die mit Indierock verkn?pt werden, Was f?r Fans von BLACKMAIL und DREDG, aber doch sehr verkopf und oftmals vermisse ich den roten Faden.

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SEED FROM THE GEISHA
Talk Piece To The Wolf CD
M&O Records


Hat trotz des d?mlichen Namens weder was mit Geishas, noch etwas mit Japan zu tun, ich vermute eher, dass es sich hier um Head Seeds handelt. Na ja, wer's braucht, den will man ja nicht verurteilen. Der Stil der f?nf Jungs aus Paris steckt jedenfalls voller Ideen und ist eine Art extrem melodischer Rock mit m?chtig Powerchord-Wucht. L?sst Erinnerungen an EMBODYMENT und ihr 2000er Album "The Narrow Scope Of Things" wach werden und die Stimmung des Albums ist recht d?ster, so dass Fans von A PERFECT CIRCLE ebenfalls zufrieden sein werden. Ein sch?ner Geheimtipp!

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Nathaniel Sutton
S/t CD
Engineer Records


Der Singer/Songwriter aus Kanada hat sich dem leicht sarkastischen, selbstanalytischen Rock verschrieben und reiht sich in die Reige erfolgreicher S?nger wie Austin Lucas, Chuck Ragan und Kevin Seconds, Kevin Devine und Matt Skiba ein. Alle, die gerade ein kleines Tief haben und beinahe schon resigniert haben, d?rften "Groggy Morning" als Echo ihrer Situation verstanden wissen und einige irische Einfl?sse hat der Song ebenfalls zu bieten. Das ? Album von Sutton ist also unspektakul?r, aber nicht langweilig. Aufregend will ich jetzt auch nicht unbedingt sagen, aber sch?ne, poetische und intelligente Songs haben ja auch manchmal was f?r sich. Anscheind macht Suttons Schwester auch Musik und anscheinend bekommt sie mehr Feedback, tja Fr?ulein m?sste man sein Herr Sutton.