WITH LOVE, Dezember 2012-Reviews

DEZEMBER 2012



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13 STEPS
A Shattered Diamond CD
13steps.nl


Metallischer Hardcore mit guten Grooves und ziemlich derben Vocals aus den Niederlanden, dessen Texte sich aber sehr an den traditionellen HC-Themen wie Freundschaft, Familie, Kämpfertum und Anti-Drogen-Slogans orientiert. Die Songs beschränken sich meist auf die Rhythmusgitarre, weil eben nur eine Klampfe am Start ist. Leads hört man eher selten und insgesamt ist es mit Innovation nicht weit her. Die Produktion ist okay, der Grundgedanke alles als Download und kosenlos anzubieten ist ebenfalls lobenswert, aber es sollten einfach mehr Songs wie der Titletrack dabei rumkommen, wo auch mal dezente Melodik zum Einsatz kommt und die Viererbande sich etwas variabler zeigt, was Tempo und Akzentuierung angeht. Momentan noch eher was für New-School-Puristen, aber die bodenständige Art und die Authentizität von 13 STEPS wissen schon zu gefallen. ThEb (6)

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ALT
I'm A Dancer CD
Eigenproduktion


Gar nicht so einfach die Band in irgendeiner Szene zu verorten, denn oft spielen verschiedene Einflüsse hier eine Rolle, man ergänzt sie aber trotz des unterschiedlichen Ursprungs wirklich gut. Schon "I Amn't" setzt sich ziemlich zwischen die Stühle, denn die Gitarrenriffs klingen dissonant nach Postcore, während die Beats schon eher an New Wave Combos erinnern und auch 80er Feeling versprühen. "All That's Wrong" und "Not One of The Important Ones" kommen proggig daher und würden Matthew Bellamy bestimmt gut gefallen, andererseits könnte man auch andere britische Bands ins Spiel bringen, denn CHUMBAWUMBA und sogar CRASS haben bei ALT definitiv Spuren hinterlassen. ist jedenfalls ziemlich innovativ und ALT ziehen wirklich ihr ganz eigenes Ding durch. Mit "I'm A Singer" ist bald auch der zweite Teil dieser Ep-Reihe erhältlich. ThEb (6,5)

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DIE!DIE!DIE!
Harmony CD/LP
Golden Antenna


Das vierte Album der Neuseeländer Andrew Wilson, Michael Logie und Michael Prain ist eine charmant-schräge Hommage an wohlbekannte britische New Wave-Ikonen, ohne dabei Postcore-Verweise völlig von sich weisen zu wollen. Nostalgisch klingt vor allem das Duo "Obvious Oblivion" und "Harmony", welche dieses Wahnsinnsalbum einleitet. Anschließend wird es dann schroffer und Noiserock-Fans dürften voll auf ihre Kosten kommen. Der Mittelteil des Albums wird von Hall- sowie Feedback-Wettstritt dominiert, bis "Seasons Revenge" dann gekonnt Krachpassagen mit hypnotischen Vocals verbindet. Ein absolut essentielles Album, welches geradezu nach einer Beschreibung in Superlativen schreit, andererseits aber keinerlei gönnerhaften Floskeln zur Entfaltung bedarf. Einfach ein Must-Have für Fans von Q AND NOT U, JOY DIVISION sowie DCFC, da hier Melodik und Melancholie auf treibenden Noiserock treffen, was mir so stringent schon lange nicht mehr untergekommen ist. Zwar gibt es gegen Ende auch zwei recht unspektakuläre Songs, aber der Rausschmießer "Get Back" entschädigt dafür reichlich. Insgesamt schon beim ersten Durchgang grandios, danach entfaltet "Harmony" regelrechtes Suchtpotential. ThEb (8)

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DISCIPLINE X
One Of A Kind CD
X Records


Endlich mal wieder Post aus Finnland?! Gut, schließlich bürgt die Nation für Qualität und im Falle von DISCIPLINE X sagt die Band selbst im Pest Fanzine Interview: "We recommend that before listening you clear your room of anything fragile because moshing is inevitable" und hat damit sowas von Recht. Dementsprechend hört man Punksongs zwischen 1 und 3 Minuten, die stets eine Reminiszenz an die Achtziger haben, seien es nun die MISFITS oder MINOR THREAT, hier spielen moderne Strömungen keine Rolle und das macht wirklich einen Heidenspaß. "Murder murder" vereint die Vorzüge von Skate-Punk-Tempo mit brutalen Vocals , während vereinzelt auch mal etwas Pathos eingebunden wird, aber Fans von DR LIVING DEAD, CALABRESE und den großen Hc-Combos der 80er Jahre werden hier positiv überrascht sein. Doch, das Trio kann mit seinen sieben Songs hier einen absoluten Achtsungserfolg verbuchen. ThEb (7)

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FJØRT
Demontage CD
Truelove Entertainment


Der Titelsong steht hier zur Abwechslung mal direkt am Anfang der einseitig bespielten weißen LP und bietet teils chaotischen YAGE-Hardcore, teils atmophärische Parts wie man sie von AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD kennt. Die Highlights sind definitiv "Glasgesicht" und "Fenris" wobei Fenris, der nordisch-mythologische Wolf, der Tyr die Hand abbeißt, um dann beim Weltuntergang Odin zu töten und die Sonne verschlucken, ziemlich gut die Endzeitstimmung bei den Lyrics illustriert. Fast möchte man sagen, dass es in den Texten um Selbstfindung geht, aber eigentlich spielt das Sich-Wieder-Finden noch eine größere Rolle. "Kleinaufklein" offenbart dann musikalisch sogar Ausflüge in SAVIOURS-Territorien, kombiniert diese dezenten Sludge-Elemente später aber mit vielschichtigen und sehr versöhnlichen Harmonien. Insgesamt ein düsterer aber auch sehr vielschichtiger Release. Besonders sind echt die Texte, denn man findet trotz der Abstraktheit schnell einen Draht zur Gedankenwelt der Band. ThEb (7)

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THE HOLY KINGS
Can You Hear Me? 7"
Down The Drain Records


Nach der Split mit WHITE FLAG legen die Regensburger nun recht zügig neues Vinyl nach und die vier neuen Tracks sind wirklich herrlicher Singalong Punkrock mit Streetpunk-Verweisen. Textlich ebenfalls ziemlich smart, da man in "Can You Hear Me?" Homophobie anprangert während "Old movie" und "Me & You" nostalgisch über Beziehungen sinniert. Der Schlussakkord "The Thing We Strive For" ist eine Homage an die Musik und eine kleine Hymne auf die Arbeiterklasse. Die Seveninch kommt in blau mit schwarzen Splatterflecken. Sehr ansehnlich und auch äußerst hörenswert. Das gute Stück ist auf 250 Exemplare limitiert, also schnell sein. ThEb (7)

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JUNKYARD BIRDS
Free Wheeling Free Will LP
junkyardbirds.bandcamp.com/album/free-wheeling-free-will


Der Stonersektor ist weiterhin heiß umkämpft und die Combo aus Toulouse wirft sich mit Prolllyrics und WO-FAT-Grooves und SAVIOURS-Riffs mitten ins Getümmel. Meist bleibt es bei der Phrasendrescherei und auch wenn die Gitarristen einen ganz guten Stil haben und super aufeinander eingespielt sind, kommen die Texte einfach dürftig daher. Klar, das gesamte Genre stößt schnell an stilistische Grenzen, da man sich auch gerne Konventionen beugt, aber wenn man an BARN BURNER denkt, dann liegen hier einfach Welten dazwischen und selbst Underground-Novizen wie HARVESTER aus Irland klingen um Längen besser. Allerdings muss man der Band die Tatsache zu Gute halten, dass hier Album Nummer vier vorliegt und man seit 1996 aktiv ist, aber ich find's eher durchwachsen, wenngleich einen Fortschritt im Bandkosmos von JUNKYARD BIRDS. Kann als weißes Vinyl via bandcamp geordert werden. ThEb (6)

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JUNGBLUTH
S/t Tape
jungbluthpunx@gmx.de


In bester HIS HERO IS GONE-Manier dreschen sich diese Münsteraner, die man schon von ALPINIST her kennen könnte, durch sechs Songs und lassen aufgrund der Lyrics auch Vergleiche mit LOXRAN zu, denn man beschäftigt sich mit Abgrenzung, menschlichem Versagen, propagiert zwischen den Zeilen Veganismus und hat sich nach einem Antifaschisten benannt. Könnte die nächste Konsensband der alten Hardcore-Haudegen werden, jedenfalls ist der Einstieg mehr als gelungen und die inhaltliche Schwerpunktsetzung auf Substanz und deutschsprachige Texte beeindruckt. Auf keinen Fall verpassen! ThEb (8)



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KOMAH
Between Vice And Virtue CD
Spinal Records


Bereits der Opener "Birth" macht dem unbedarften Hörer schnell klar, dass man an eine absolute Institution in Sachen moderner Trash-orientierter Metal geraten ist, denn die Belgier fusionieren Einflüsse wie MACHINE HEAD mit DEATH ANGEL und glänzen durch ihr Songwriting. Drummer Jonas Sanders setzt gekonnt die Breaks, variiert sein Tempo und ist auch mal langsamer als die Gitarren, um dann später in aller Präzision loszulegen. Insgesamt hört man etliche Midtempo-Arrangements, was ziemlich old schoolig wirkt und KOMAH eindeutig von anderen Combos abgrenzt. Für "King of the Raptors" konnte man sogar Gary und Adam von PRO PAIN zu einem Gastauftritt überreden, das absolute Highlight kommt aber eigentlich erst danach, denn das Cello-Intro zu "Last Way To Cerberus" hinterlässt wirklich einen bleibenden Eindruck. Die Vocals halten sich dann schon an Mark Osegueda und auch die Melodik des Songs weckt Erinnerungen an die Bay-Area-Trashband. Ohne jetzt eine zu große Klappe zu haben, darf man KHOMA als Pflichtprogramm für Fans der beiden genannten Combos bezeichnen, denn die zehn Songs auf "Between Vice And Virtue" stehen ihren amerikanischen Ideengebern in nicht nach, was auch nicht verwundert, denn das Quintett nahm sich rund drei Jahre für den ausgereiften Zweitling Zeit. Bitte nicht mit den ebenfalls brillianten KHOMA aus Schweden verwechseln, bei denen zwei CULT OF LUNA-Mitglieder mitspielen. Hier gibt es Trash in Reinkultur! ThEb (8)

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NALE
Ghost Road Blues CD
Lovemore/Bad Taste


Ein netter Bastard aus Trash-Riffs und Hardcore-Shouting, den die Schweden von NALE auf ihrem Debüt hier kredenzen. Einige New-Metal-Einflüsse kann man ebenfalls verorten und dadurch sind die Tracks ziemlich abwechslungsreich. Bei Bands aus Stockholm muss man ja meist mit Verbandelungen rechnen, aber die Combo, die 2007 eine self-titled EP aufnahm und deren 2009er Demo auf den glorreichen Namen "From Sh*t To Salvation" hörte, scheint personell noch nicht vorbelastet zu sein. Lediglich den ehemaligen Produzenten Chris Laney und den aktuellen Mann Lawrence Mackrory kennt man. Laney produzierte schon CANDLEMASS und Macrory singt bei DARKANE. Natürlich ist nicht alles fantastisch auf dem Erstling, "Love. Lust. Pain" bietet zwar hin und wieder mal ein Stoner-Riff, aber der Refrain kann nicht überzeugen, weil er ziemlich einfallslos ist, aber generell darf man durchaus mal ein Ohr riskieren, weil NALE sich deutlich an die Tradition härterer Bands aus Stockholm und Göteborg halten und den Vorgängern durchaus alle Ehre machen. ThEb (7)

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PIT OF DOOM
Atonement CD
Finest Noise Records


Fünf Jahre sind seit dem Debüt vergangen, aber da die Band seit 2001 aktiv ist, scheinen die Auszeiten ja ein langfristiges Bestehen zu sichern. Das Warten auf den Zweitling hat sich aber definitiv gelohnt, denn die zehn Songs machen einiges her. Die geshouteten Vocals von Drummer Fabian Guthoff liegen irgendwo zwischen GOREFEST und CARCASS und auch musikalisch erinnert mich vieles in "The Strong Survive" ebenfalls an GOREFEST, wobei leider auch immer wieder mal dieses moderne Deathcore-Gewummer aka Breakdown auftaucht, welches die Produktion überschattet. Scheint auch als ob man es in diesen Momenten teilweise mit der Lautstärke übertreiben hat, da kann selbst Andy Classen nichts mehr dran rütteln. Man muss allerdings bedenken, dass PIT OF DOOM ein Trio sind, da ist es wiederrum verständlich, dass man im Studio mächtig Druck haben will, vielleicht wäre eine zweite Klampfe auf Dauer aber die bessere Lösung. Zwischendurch wird es aber auch mal besinnlich, wenn bei "Ray Of Hope" ein Cello und die Akustische zum Einsatz kommen. Gefallen kann vor allem die Konsequenz mit der PIT OF DOOM ihre Songs darbieten, denn hier wird nichts verwässert, auf Singsang verzichtet man gerne und der Tieftöner von Katharina Guthoff ist schön prägnant. Mit "Pit Of Doom" dürfte das Trio aus dem Ruhrpott viele alte Fans bei Laune halten können und etliche neue hinzugewinnen. ThEb (7)

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SERMENTS
Erotic Drive Cd
www.serments.com


Also der Opener auf dem Zweitling der Band aus Paris erinnert mich sowas von an "Around The Fur", dass einer langwierigen Befreundung eigentlich nichts mehr im Wege steht. Dass die Vocals hier fest in femininer Hand sind, garantiert dann aber auch eine gewisse Distanz zu den wohlbekannten Vorbildern. Die Drums sind gerne mal Trip-Hop inspiriert und somit eher im Stop-Go-Modus angesiedelt, was allerdings auch mal ganz abwechslungsreich ist. "2 pm" geht dann in Richtung "7 Words" weil eben die Vocals geschrien sind und die tiefergestimmte Gitarre ein dumpfes Riff hämmert, während die Drums ziemlich langsam grooven. Bereichert wird der Song von einigen Ambient/Trance Sounds, was jegliche Plagiatsvorwürfe sofort zu entkräften vermag. Mit "X-Song" gelingt es der Multikulti-Combo schließlich sich völlig freizuschwimmen und ihren eigenen Sound ins Zentrum zu rücken. Angesichts der Tatsache, dass es recht selten Bands gibt, die Chino Moreno, Steven und Abe das Wasser reichen können, sind SERPENTS für DEFTONES-Fans schlichtweg Pflichtprogramm. Das Album ist in drei Versionen erhältlich, nämlich in weiß, schwarz und farbig, wobei jede Version einen anderen Bonussong hat. Ziemlich weird! ThEb (7)

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UNDER THE ABYSS
A Wavering Path CD
undertheabyss.com


Seit 2004 ist dieses französische Quintett bereits aktiv und nach zwei Eps hört man nun einen ausgefeilten Longplayer, auf dem vor allem die beiden Gitarristen mit ihren Flying Vs mächtig in Prog-Gefilden wildern, wobei dies ganz gut zu den mit reichlich Pathos vorgetragenen Vocals passt. Man hört relativ schnell, dass hier echte Profimusiker am Werke sind und auch die Produktion ist mehr als gelungen. "Another Day To Survive" beginnt mit einem fantastischen Tabbing, um dann reichlich Stakkato-Riffs aufzufahren und richtig loszuthrashen. Das Digipak ist direkt bei der Band für 9.50 zu haben und wenn der traditionelle Metal auch mal proggig und ein wenig cheesy sein darf, dann sind UNDER THE ABYSS ein Muss. Die elf Songs sind von den Arrangements her einfach derart professionell, dass ziemlich viele andere Musiker ob des Songswritings und der technischen Finesse hier schon Augen machen werden. Ganz besonders gut wissen die Momente zu gefallen, in denen die Band sich an Bay Area-Größen orientiert. Also eins steht fest, diese Band hat soviel Power, die könnten zwei weitere Combos mit Strom versorgen. Wow. ThEb (8)

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VS
Just A Sigh MCD
Frozen Records


Atmosphärischen Postrock bekommt man gerade mehr als genug geboten, aber VS kombineren ihre Gitarren mit Trip Hop Beats und elektronischen Klangwelten. Gerne setzt die Band auch mal Streicher ein und so ist "Just a sigh" eine recht ruhige Angelegenheit mit vielen vertäumten Elementen. Aktiv ist man bereits seit 2004 und stimmungsmäßig kann man vielleicht ENGINE DOWN oder DENALI anführen, aber eben alles sehr von Elektronik dominiert und selten von Gitarren flankiert. Trotz der geringen Anzahl an Songs, deren gibt es nämlich nur sechs, bringt die MCD es auf eine Spielzeit von etwa 30 Minuten. Die gesangliche Leistung ist bemerkenswert VS haben echt Format. Fans von Trent Reznor kommen beim ersten Teil der geplanten Mini-Album-Trilogie auch garantiert auf ihre Kosten, allerdings bleibt der große Wumms hier aus, denn alles ist sehr ruhig und harmonisch, VS selbst vergleichen sich daher eher mit Sigur Rós. Auf alle Fälle hörenswert. ThEb (7)

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WHEN IKARUS FALLS
Aegean CD
Headstrong Music


Die Schweizer entwerfen in ihren überlangen Songs fantastische Arrangements, die Vocals klingen, als ob Hulk sie höchstpersönlich eingesungen hätte und die herrlich tiefergestimmten Gitarren verleihen den sieben Tracks nochmal gehörig Druck. Bei aller Uferlosigkeit der Songs, geht aber nie das Spannungsmoment verloren, so beginnt "Acheron - Eumenides" beispielsweise mit einer Slide-Gitarre und eben ganz untraditionell für derart epische Gewaltakte und "What We Know Thus Far (An Inner Journey)" spielt gekonnt mit Breaks und Rhythmik, so dass die recht simplen Vocals eingentlich nicht stören, denn wären sie komplexer, wäre alles wohl überladen. Für "Tears of Daedalus" legt die Band sogar den Synthieteppich aus und benutzt orchestrale Elemente, um noch vielschichtiger zu agieren. In Summe ein unheimlich starkes Album, welches zwangsläufig in jede Sammlung gehört, die am 16. November mit "Honor Found In Decay" ergänzt wurde. Wirklich essentiell und verdammt nochmal großartig. Kommt als 3 panel digisleeve! ThEb (8,5)

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WITCH MOUNTAIN
Cauldron Of The Wild CD
Profound Lore Records


Neben der Relapse-Retrocombo ROYAL THUNDER wird man kommendes Jahr auch WITCH MOUNTAIN auf dem Roadburn sehen können und Bands mit Sängerin stehen damit weiterhin hoch im Kurs. WITCH MOUNTAIN aus Portland legten aber bereits 2001 ihr Debüt " … Come To The Mountain" vor und müssen sich daher keinerlei Wellenreiter-Vorwürfe gefallen lassen. 2009 stieß Uta Plotkin als neue Stimme zur Band und es entstand das zuerst nur als LP erhältliche Album "South Of Salem", welches inzwischen mit Bonustrack auch auf CD zu haben ist . Die aktuellen sechs Songs sind allesamt episch und Plotkin überschreitet leider auch manchmal die Grenze zum Operngesang, andererseits muss man ihr natürlich auch Kompetenz zugestehen, derart hohe Vocals überhaupt zu packen. Am zugänglichsten sind aber die Tracks, die wie "Shelter" eher in moderaten Tonlagen und gezügeltem Tempo angelegt sind, denn hier kann man eben die düstere Atmosphäre langsam auskosten. Auch "Aurelia" geht in die Richtung, denn mit beinahe 12 Minuten dürfte sich niemand beim Hören gedrängt fühlen. Ganz generell gesprochen sind WITCH MOUNTAIN eine 70s Band, die bisweilen deftige Doom-Elemente integriert, aber auch etwas NWOBHM zum Besten gibt. Bemerkenswert ist, dass Uta Plotkin bei den Vocals auch mal röchelt, dann wird's ziemlich böse. Insgesamt auf alle Fälle ALUNAH, JEX THOTH, BLOOD CEREMONY und ROYAL THUNDER ebenbürtig und echt mehr als interessant. ThEb (7,5)

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ZERO ABSOLU
Autømn CD/LP
Humanist Reocrds


Gemastert von Magnus Lindberg/CULT OF LUNA. Strike! One-man-band. Strike! Shoegaze mit Postrock- und Elektronik-Versatzstücken. Strike! Rund eine Stunde lang entwirft das französische Wunderkind, welches aber schon alt genug ist, um Bart zu tragen, auf dem dritten Album hier Klanglandschaften, die schlichtweg beeindruckend sind und unterstreicht seine Wohlklänge mit harmonieverliebten Vocals. Live rückt Nak gerne mal mit Leinwand, Projektor, Keyboard, Bass plus Gitarre und etlichen Fußschaltern an. Was auf dem aktuellen Output also so unheimlich entspannt klingt, dürfte auf der Bühne eine echte Herausforderung für den guten Herrn sein. Wirklich ein Kleinod und "Hello Darkness, Hello Gentle Moon" geht mit seinen zart-feminin eingesprochenen Samples und den düsteren Melodien anschließend schon in die Darkgaze-Richtung und ist ein Wahnsinnstrack. "Autømn" ist als Digi-CD aber auch als LP erhältlich und wirklich Pflichtprogramm, wenn man einen Faible für Atmosphärisches hat. ThEb (8)