WITH LOVE, August 2012-Reviews

APRIL 2005



A DAY IN BLACK AND WHITE
My Heros Have Always Killed Cowboys MCD
Level Plane/Nova Recordings


Kurt Ballou von CONVERGE gibt sich hier hinter den Reglern die Ehre und ADIBAW schadet dieser Umstand keinesfalls. Allerdings sind direkte Vergleiche mit der Band des Herrn Produzenten auch nicht unbedingt angebracht, da die Level Plane-Band etwas linearer zu Werke geht und die Songs nicht nur aufbaut, um sie dann ad absurdum zu führen, sondern einfach das gepflegte Stakkato schätzt und dieses nur zu gerne mit atmosphärischen Passagen ergänzt. Hat auch eine Kante AT THE DRIVE-IN, da die Sechssaiter eine Wucht haben, aber auch eine ganz eigene Melodik bieten. Instrumental beinahe virtuos, stimmlich aber leider etwas limitiert, jedoch sollte man ADIBAW daraus keinen Strick drehen, schließlich ist die MCD ein Hardcore-Release und als solches sollte man die Aufnahmen auch betrachten. Dafür hat das Album in anderen Bereichen auffallende Vorzüge, nämlich in der epischen Breite, die beinahe schon GODSPEED YOU BLACK EMPEROR! gleicht. Man kommt nicht unbedingt immer auf den Punkt, aber in Gänze steht ihnen gerade diese zurückhaltende, bedachte Art gut zu Gesichte.
Thomas Eberhardt (6.5)



ANODYNE
Lifetime Of Grey Skies CD
Level Plane


Der Name klingt nach Zahnpasta, die Musik schon eher nach Zähneziehen, aber darauf fahrt ihr kranken Fucker doch ab, oder? Layout ist von Ryan Patterson, der ja bei BREATHER RESIST den Bass zupft und generell liegen die beiden Bands stilistisch nicht unbedingt Welten auseinander, moshen sich ANODYNE doch ebenso wie die Herren aus Louisville durch schwerverdauliche Songs, nur das Tempo ziehen ANODYNE etwas an, sie spielen beinahe in Zeitraffer. Kein Wunder, schließlich hatte man seit der Gründung 1997 in Boston verdammt viel Zeit, um zu lernen, wie ein perfekter Song klingen muss, damit er auch live funktioniert. Dreizehn Songs aus einem Guss, die aber auch mal atmosphärisch werden können. Falls euch THE DILLINGER ESCAPE PLAN schlaflose Nächte bereiten, solltet ihr auch von ANODYNE die Finger lassen. Wenn nicht, dürft ihr gerne mit diesem aggressiven, schick gestalteten Album euren Lebensabend verbringen. Ganz derber Stoff.
Thomas Eberhardt (8)



APHASIE
Rent A Friend MCD
Superhero Records


Ein ziemlich zwangloses Album, das die vier Mädels aus München da eingespielt haben, denn erlaubt ist so allerhand und obwohl nicht alles jedem gefallen kann, funktionieren die Songs. Mal sind es eben ska-lastige Tracks, dann wird geradlinig gerockt, ein andermal klingt das Ganze dann schon fast wie aus dem Rock n' Roll Lehrbuch für Akkordfolgen. Wenn der Gesang druckvoller und lauter und das Schlagzeug etwas variabler wäre, dann könnte ich mich mit der Gruppe anfreunden, denn vom Ansatz her sind Lieder wie "Right Now II" gut, vieles ist aber nicht zumutbar. Manchmal macht man auch mehr als zwingend ist und das dient nicht gerade dem soliden Aufbau und der Routine. An der fehlt es glaube ich noch ein wenig.
Thomas Eberhardt (5)



ASTPAI
Feeling Save In Programmed Channels CD
Rise Or Rust Records


Österreichische Bands erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit, so wurden WORLDS BETWEEN US aus Wien unlängst von Engineer Records gesignt und auch RED LIGHTS FLASH, die in Graz zuhause sind, konnten mit A-F Records einen soliden Deal klarmachen. ASTPAI zieht es momentan noch nicht in die große Welt hinaus, aber die elf Songs des Quartetts wissen in ihrer kritischen und intelligenten Herangehensweise zu überzeugen. Vergleiche hinken leider etwas, weil man eben selten auf andere schielt, sondern einfach gute Basslinien hat, eine rauhe, etwas angegriffene Stimme politische Ideen vertragen lässt und manchmal mit melodischen Refrains zur Seite steht. Ich würde ihnen wohl eher den Punkrock-Stempel aufdrücken, als ein Hardcore-Etikett, aber insgesamt gehört die Band einer Spezies an, um die eigentlich schon der Artenschutz bemüht, die politische Band. Klar, die Überlegungen von ASTPAI stammen nicht von Chomsky, aber wer auf STRIKE ANYWHERE und politische Household Name-Gruppen steht, der darf gerne mal bei den Grazern naschen, auch wenn der Sound nicht allzu druckvoll ist und das Songwriting sicherlich nicht in Perfektion betrieben wird. Ein Lied ist auf Deutsch, also werden alle Register gezogen und man beweist Flexibilität.
Thomas Eberhardt (6.5)



AT WITS END
Platinum MCD
Superhero Records


Tonnenschwerer etwas dumpf produzierter Metalcore aus Cleveland, Ohio, der allerdings derart auf die Glocke geht, dass man sich mit dem leichten Soundproblemchen nicht lange beschäftigen möchte. Der Gesang ist äußerst experimentell und so wagt Pants Pansley, der wohl ein Pseudonym benutzt, bisweilen richtig theatralische Kurven, singt melodisch oder brüllt drauf los. Doch, die sechs Songs gefallen, mächtige Chöre, brutale Riffs, charakteristischer Gesang und zudem klingt man gehörig nach Hardcore, weil die Gitarren mal ausnahmsweise nicht tiefergestimmt sind. Man hat auch einige Überraschungen parat und bleibt, im Moment ist das ja ganz selten, nicht in seinem Trott hängen. AT WITS END, diesen Namen sollte man sich merken, es lohnt sich! Als Referenz bleiben vielleicht POISON THE WELL und gesanglich wagt das Quartett aus Cleveland sogar noch mehr.
Thomas Eberhardt (7,5)



BIG BUSINESS
Head For The Shallow CD
Hydra Head Records


Die Platte beginnt mit einer gepfiffenen Melodie, die beinahe aus "Spiel mir das Lied vom Tod" stammen könnte, aber ganz so morbide sind die Aufnahmen des Duos dann doch nicht. Das dramatische Zweigestrin bilden Jared Warren am Bass und bekannt, oder auch nicht, durch KARP. Drummer Coady Willis kann mit den MURDER CITY DEVILS den größeren Namen auffahren, aber das mit dem BIG BUSINESS ist wohl sowieso ironisch gemeint. Aber genug des Vorgeplänkels, lasst uns auf den Punkt kommen, denn BIG BUSINESS sollten nicht erklärt, sondern gehört und gehuldigt werden. Wieso? Weil das Duo einen Bastard aus Stoner, 70er Rock und magenerschütterndem Bass geschaffen hat. Ganz formidabel und ein weiter Hinweis dafür, dass Stoner-Rock wieder im Kommen ist. Bands wie OPEN HAND, DEADBIRD und eben BIG BUSINESS zeigen, wie aufregend die musikalische Landschaft sein könnte. Nur schade, dass keine Gitarre den Bass verstärkt, aber bei Songs wie "White Piz Azz" ist man auch ohne Sechssaiter wunschlos glücklich. Wenn ich meine bescheidenen Kröten für ein Album auf die Ladentheke meines Plattendealers gelegt hätte, dann wäre dieses Album "Head For The Swallow" gewesen und kein anderes. So, und jetzt sucht euch einen Gitarristen und erlangt Kultstatus, das Format dazu habt ihr. Für Fans von QOTSA und BLACK SABBATH ein Pflichtkauf.
Thomas Eberhardt (8.5)



BREATHER RESIST
Split Session MCD
Nova Recordings


Diese MCD bietet eine Zusammenstellung an Songs von der SUICIDE NOTE 7" und Titel von der Split mit HARKONEN und einige Tracks, die über Inital veröffentlicht wurden. Folglich wird es nicht allzu einfach sein, die Originale in die Finger zu bekommen, daher macht diese MCD durchaus Sinn. Vor kurzem erst erschien die Full Length "Charmer" auf Jade Tree und die sechs Songs auf dem vorliegenden Release stehen diesem akustischen Monster in nichts nach. Den Jungs um Evan Patterson, der früher bei NATIONAL ACROBAT mitspielte und momentan noch mit seinem Bruderherz bei den unglaublichen BLACK CROSS in die Saiten haut, gelingt es beklemmende Passagen zu konstruieren, ohne dabei den Groove und einen gewissen Hang ins Disharmonische zu vergessen. Gut und dirty produziert, mit mächtig Druck eingespielt, viele gegenläufige Rhythmen, besser kann man modernen Hardcore nicht spielen. Wer bei COALESCE und DEADGUY auf seine Kosten kommt, kann hiermit nachladen. Ganz verrückter Stoff.
Thomas Eberhardt (7)



COOPER
Makes Tomorrow Alright CD
Kung Fu Records


Die niederländische Niederlassung von Kung Fu Records versucht scheinbar eine Beziehung auf der Basis einer Hassliebe zu mir aufzubauen und das funktioniert bisher recht gut. Konnten mich SUFFOCATE FASTER noch auf die Palme bringen, versetzten mich COOPER in Begeisterungsstürme, da das Trio in bester ALL/DESCENDENTS-Manier zwölf Titel aus dem Ärmel schüttelt, die einfach wunderbar melodisch sind und man so im Minutentakt Hits produziert. Hüpfende Basslinien treffen auf schräge Poppunk-Melodien und last but not least stand Bill Stevenson von ALL himself noch hinter den Reglern und schlief bei den Herren auf dem Fußboden, um das Album in den Kasten zu kriegen. Zu gut, um von Plagiatoren zu sprechen, viel zu gut. Absolute Sommerplatte, grandios und dringend notwendig.
Thomas Eberhardt (8)



DEAD EVEN
Of Constant Radiation MCD
Superhero Records


Superhero Records scheinen einen guten Draht nach Cleveland zu haben, denn auch DEAD EVEN kommen aus selbiger Stadt und so zeigt sich Dwid von INTEGRITY passender Weise verantwortlich für das an Bosch angelehnte Cover voller Höllenimpressionen. Musikalisch ist man dem new school Hardcore der frühen neuniger Jahre zugeneigt und streut die SLAYER-Zitate eher bedacht als inflationär. Ebenso pessimistisch wie die Alben von STRAIN, aber doch deutlich dem Metal zugeneigt. Gerade das Wechselhafte, dieses Pendeln zwischen alten Ideen und neuen Einflüssen macht die MCD ganz spannend, aber meist beugt man sich dann doch modernen Tendenzen und schafft sich durch diese Entscheidung massiv Konkurrenz, mit der man nicht unbedingt mithalten kann. Nach sechs Songs gibt es noch eine Coverversion zu "You Could Be Mine" von GUNS N' ROSES, wobei mir das Original aber deutlich besser gefällt, ist aber eine nette Adaption für den Moshpit. Summa summarum ein akzeptabler Release, aber sicherlich keine zwingende Anschaffung, weil sowohl die Songs, als auch die Aufnahme einfach zu durchschnittlich sind.
Thomas Eberhardt (6)



DESPISED ICON
The Healing Process CD
Century Media


Wenn ich die Lage recht durchschaut habe, sind DESPISED ICON Frankokanadier, aber das nur für die Akten, denn eigentlich hätte auch mal gerne eine genuin französische Band im größeren Rahmen gesehen, die Franzosen bleiben jedoch trotz hervorragender Bands scheinbar unter sich. Die sechs Musiker, von denen zwei sich ganz auf den "Gesang" konzentrieren, machen die einleitende Debatte aber schnell vergessen, da die neun Songs sich wirklich von dem Alltagsbrei des Tonträgergewerbes absetzten. Auf "The Healing Process" treffen nostalgische Hardcore-Riffs auf ganz fieses Grind-Gezeter à la SIX FEET UNDER und das ist schon außergewöhnlich in seiner Konsequenz. Mit bisweilen absurdem Tempo drischt sich Drummer Alexandre Pelletier durch kryptische Titel wie "Silver Plated Advocat", muss dann vereinzelt die Geschwindigkeit drosseln, bleibt aber unglaublich einfallsreich und gibt dem Album einen ganz besonderen Schliff. Auch der Gesang ist derart abwechslungsreich, dass man trotz des extremen Stils nicht ins Stumpfe abfällt. Die Kanadier gehen auf's Ganze, wo andere Bands kleine Brötchen backen. Vorzüglich und böse, aber trotzdem nicht gleich geschmacklos. Ein äußerst ausbalanciertes Release.
Thomas Eberhardt (7)



DISCO ENSEMBLE
First Aid Kit CD
Fullsteam Records/Cargo


Nach dem Debüt "Viper Ethics" legen die Finnen von DISCO ENSEMBLE nun "First Aid Kit" nach und machen es einem so richtig schwer ihren Stil auf den Punkt zu bringen. Die Melodien und die Gitarrenarbeit sind AT THE DRIVE-IN nicht unähnlich, lediglich etwas reduzierter geht man zu Werke. Sänger Miikka Koivisto greift auch gerne mal in die Tasten und so entsteht ein dichtes Klanggewebe, welches atmosphärisch ist, sich aber keineswegs vor derben Riffs oder hymnischen Refrains scheut. Seine Stimme klingt etwas nasal, hinterlässt also einen bleibenden Eindruck und Songs wie "Black Euro" zeigen eindrucksvoll den Facettenreichtum dieses Quartetts. Erlaubt ist, was gefällt, seien es Keyboards, simple Powerchords, Gekeife oder theatralischer Gesang. Gratulation zu so viel Mut.
Thomas Eberhardt (7)



DO OR DIE
Tradition CD
Alveran Records


Während die meisten Alveran Releases eine ausgeprägte Metalkante haben, orientieren sich die Belgier DO OR DIE eher an NYHC-Gruppen wie BOIHAZARD, PRO-PAIN und HATEBREED, also erwarten den Hörer brutale Riffs statt Soli. Wieso nicht? Textlich ebenso brutal wie akustisch kommen Stücke wie Bound By Blood aus den Boxen gedröhnt, wobei die Double-Bass sicherlich keinen Staub ansetzt. Gesanglich wagt man auch einiges, so hört man neben dem obligatorischen Gebrüll, melodische Fragmente und Chöre, die beinahe das Genre sprengen. Ganz nett, aber inhaltlich gar nicht meine Baustelle und Bands, die immer angestrengt böse gucken, finde ich eher lustig als bedrohlich. Musikalisch solide und überzeugend, aber das Drumherum stellt die Gruppe in kein gutes Licht.
Thomas Eberhardt (6)



EXTOL
The Blueprint Dives CD
Century Media


Die Norweger mögen es melodisch bis theatralisch, das dürfte kein Geheimnis mehr sein. EXTOL neigen sich nach dem bisherigen Gedresche nun auch etwas der Melodik zu. Der Wandel ist jedoch kein Wunder, sind doch beide Gitarristen nach dem letzen Album "Synergy" ausgestiegen. Das Paradoxe an der Band ist zudem, dass die Jungs einen Ruf als Christen weg haben, aber die neuen Gitarristen bei der Black-Metal-Band LENGSEL spielten. Irgendwie widersprüchlich, oder? Nun aber zum neuen Album an sich. Manchem wird der Gesang wohl zu gefühlsbetont und pathetisch sein, mir sagt der Wechsel von Theatralik und Brachialität aber eigentlich recht gut zu. Zudem bietet das Album derart viele Ideen, dass man gut wochenlang davon zehren könnte, wäre dies in einer Zeit wie heute noch möglich. Die Band polarisiert schlichtweg. Ob es euch zu divenhaft ist, müsst ihr vielleicht sogar im Plattenladen eures Vertrauens selbst klären. Das Layout stammt übrigens aus dem Designstudio Asterik in Seattle, das schon POISON THE WELL und OPEN HAND und ZAO verpackt hat.
Thomas Eberhardt (7)



FICTION
I Told Her That I Love Living In A Box CD
Level Plane/Nova


Drei Musiker aus drei verschiedenen Bezirken von New York sind THE FICTION und man macht besser nicht den Fehler aufgrund der Herkunft des Trios auf musikalische Eigenheiten zu schließen, denn der Analogieschluss funktioniert hier leider, bzw. zum Glück, nicht. Schon eher dürfte das Label Level Plane eine Vorstellung davon geben, welchen Acker THE FICTION bewirtschaften. Klar, schräg sind die Songs, auch ein wenig durchgeknallt und Überraschungen bieten sie zuhauf, aber so ganz will sich die Band nicht in das Schema der ziellosen Weirdos einordnen lassen. Zu oft nehmen sie sich zurück, legen Klangebenen bedacht übereinander, teilen dem Bass eine führende Rolle zu und erzeugen so Tracks, die eine lange Halbwertszeit haben und sich nur langsam erschließen. Optisch nicht allzu spektakulär, dafür aber ein sehr starkes Album, dass herrlich abwechslungsreich ist. Ein Paradebeispiel für modernen Hardcore, der aber doch Wurzeln in der Indie-Musik geschlagen hat und dadurch eben sowohl brachial, als auch melodisch und ein wenig arty ist. Unbedingt mal antesten.
Thomas Eberhardt (7)



GO FASTER NUNS
Under Neon Lights CD
Go Kart Europe


Das Bamberger Quartett ist das neueste Signing der Mannheimer Go Kart-Zentrale und wie schon bei DUESENJEAGER und BAMBIX springt man erfreulicher Weise auf keinen Zug auf, sondern beweist, dass man selbst Geschmack besitzt und zwar einen besseren als viele andere Labels derzeit. Der Stil der Band ist ein buntes Sammelsurium an Zitaten aus vielen Bereichen, ein Bouquet als diversen Blüten, die zusammen einen frischen, blumigen Duft versprühen. Kunterbunt ist die Liste der Einflüsse und reicht von DEVO über die TOY DOLLS bis hin zu SNUFF, den NEW BOMB TURKS und GLUECIFER. Durchweg hat man ein Gespür für die Melodien und Riffs der Achziger und so amüsiert man sich prächtig während "Under Neon Lights" seine Runden im Player dreht. Auch ohne den Backkatalog der Achziger im Schrank zu haben macht das Album eine Menge Spaß und ich denke dies wird auch die Maxime der GO FASTER NUNS sein, recht haben sie. Thomas Eberhardt (7.5)



HELL WITHIN
Asylum Of The Human Predator CD
Lifeforce


Schon der erste Song macht die Marschrichtung klar, immer voll auf die Zwölf und bisweilen dezente Refrains mit Ohrwurm Charakter streuen. Nicht allzu weit entfernt vom kürzlich erschienen HAND TO HAND-Album. Technisch versiert spielt man sich durch zehn Songs, in denen HELL WITHIN immer zielbewusst Kracher konstruieren, die eben alles bieten, was die Metal-Disse von heute braucht, um die Massen auf die Tanzfläche zu locken, und das meine ich jetzt gar nicht negativ. Auffallend ist, wie brachial die Produktion geworden ist und obwohl man textlich nie konkret wird, sondern immer Distanz zu klaren Äußerungen wahrt, gefällt "Asylum Of The Human Predator" doch gut. Etwas gewalttätiger als SHADOWS FALL, aber doch variabel und flexibel genug um erwähnte Band ins Gedächtnis zu rufen. Leider vermisse ich gewisse Phasen, wo sich die Band auch mal zurücknimmt, um die folgenden Riffs besser zur Geltung zu bringen. Insgesamt aber durchaus in der oberen Liga, was Metalcore angeht. Zudem Teil der Preisoffensive bei Lifeforce und für schlappe 9.99 Euro euer Eigentum.
Thomas Eberhardt (6.5)



ISIS
Oceanic Remixes/Reinterpretations CD
Hydra Head Records


Gleich eine Doppel-CD mit Remixen und Neuinterpretationen gibt zum vorletzten ISIS-Album, schließlich ist Panopticum der aktuelle Longplayer der Band um Hydra Head-Boss Aron Turner. Eine sehr gewagte Sache, die aber durch die dafür gewonnen Künstler durchaus funktioniert, so konnte man Mike Patton, The Octopus von DÄLEK, J.K. Broadrick von JESU und ehemals GODFLESH engagieren, um nur mal die großen Namen zu nennen. Überraschend sind die femininen Vocals, die hier Verwendung finden und obwohl ISIS eine sehr beliebte Band sind, weiß ich nicht so recht, ob sich eine Investition lohnt, denn im Zweifelsfall ist das Original eigentlich besser als der Remix. Mit dabei sind noch DESTRUCTO SWARMBOTS, DJ SPEEDRANCH, VENATIAN SNARES. TIM HECKER ist sogar zwei Mal vertreten. Auch wenn ich es ungern sage, ist dieser Release eigentlich nur was für Sammler und lediglich Mike Pattons-Version vom "Maritime" setzt sich positiv von der atmosphärischen, zurückhaltenden Vorgehensweise der verbleibenden Künstler ab. Nicht unbedingt zwingend für den heimischen Plattenschrank.
Thomas Eberhardt (6)



JESU
S/t CD
Hydra Head


Die Waliser JESU um den GODFLESH-Gründer Justin K. Broadrick haben sich doch merklich von dessen letzter Band distanziert und mit JESU mehr dem epischen und langatmigen Song zugewandt. Dabei sprengen sie mit ihren acht Songs beinahe die 75-Minuten Grenze, was die Aufnahmen zum abendfüllenden Ereignis macht. Stilistisch verschafft man den Titeln einen umschließenden sakralen Raumklang, der am ehesten an eine Laison von ELLIOTT und CAVE IN erinnert. Langsam und schleppend dröhnt sich der Bass durch Ebenen an Programming und trifft auf Broadricks schöne, aber selten einsetzende Stimme. Verträumt und erlösend klingt "Tired Of Me" und der Hallknopf am Verstärker darf durchweg gerne auf 10 stehen, schließlich wollen JESU den Hörer auf eine Reise mitnehmen. Diese gleicht jedoch keiner Katarsis, sondern eher einer Elevatio. Minimalische, rohe Basslines ergänzen sich mit orchestralen Strukturen und das Booklet ist ebenso wie die JESUs Musik, reduziert aber stilvoll, unaufdränglich, aber unumgänglich. Vergesst sinneserweiternde Drogen, es gibt JESU.
Thomas Eberhardt (8.5)



LAST HOPE/HITMAN
Balkan Hardcore Split 2004 CD
Superhero Records


Der Name dieser CD deutet es schon an, es handelt sich um eine Split zweier Bands vom Balkan, genauer gesagt um LAST HOPE aus Sofia in Bulgarien und HITMAN aus Belgrad in Serbien. Den Anfang machen LAST HOPE mit drei eigenen Songs, die astreiner old school Hardcore sind, nicht überproduziert, aber textlich auch nicht allzu überdacht. Dazu wagt man sich an Songs von GORILLA BISCUITS, YOUTH OF TODAY und SLAPSHOT ran, was einigermaßen klappt, aber eigentlich nicht ratsam ist, weil die Originale eben wahre Klassiker und um Längen besser sind. HITMAN können dann doch etwas mehr überzeugen, da sie temporeicher sind und einfach Biss haben. Auch die Singalongs bei "Totally Different (Than You Thought)" zünden und so hört man insgesamt zwölf Lieder, wenn man Intros und Outros mal substrahiert, die beinahe im diy-Verfahren und in einer Auflage 200 Stück unter die Leute gebracht werden. Vier Songs sind Coverversionen und ich denke mal, dass sich HITMAN in ihren Breitengraden durchaus einen Ruf erspielen werden können.
Thomas Eberhardt (5)



MADE TO MASQUERADE
S/t MCD
Self-Released


Die Düsseldorfer MADE TO MASQUERADE, die bisher noch kein Album veröffentlicht haben, machten bei mir ganz schön Einduck, als ich sie kürzlich live sah. Nach längerem Hinhören erkannte man zwar, dass AT THE DRIVE-IN Pate gestanden haben müssen, aber wo sich Bands auflösen, besteht eben trotzdem weiterhin Bedarf an guter Musik und MTM bringen auch genügend eigene Ideen mit, um mehr als eine Tributeband zu sein. Jeder der sechs Songs hat Charakter und Charme, ist durchdacht und zugleich intuitiv. Die vielen schönen Einflüsse und zahlreichen Überraschungen werfen schon nach kürzester Zeit die Frage auf, welches Label nun das Rennen machen wird, denn wer schon so früh auf derart hohem Niveau mitspielt, der könnte es noch weit bringen. Die etwas verrückteren Passagen erinnern an verquere Deep Elm Bands wie SOUNDS LIKE VIOLENCE und auch Vergleiche mit SPARTA wären denkbar. Ich weiß, das sind große Vorschusslorbeeren, die da verteilt werden und da lastet dann auch ein gewisser Druck auf einer Band, aber ich denke ich verspreche nicht zuviel, wenn ich sage, dass MADE TO MASQUERADE das Zeug zu eurer neuen Lieblingsband haben. Vorerst bleiben sie aber ein gut gehegter Geheimtipp.
Thomas Eberhardt (7.5)



NAPALM DEATH
The Code Is Red... Long Live The Code CD
Century Media


Für ihren dreizehnten Longplayer haben sich NAPALM DEATH was ganz besonderes einfallen lassen, sie haben mal wieder ein richtiges Monster geschaffen, das es in sich hat. Auch einige hochkarätige Gäste fährt man auf, unter anderem gibt es ein Wiederhören mit Jeff Walker von CARCASS, aber auch Jello Biafra, der wohl keiner Vorstellung mehr bedarf, und Jamey Jasta von HATEBREED geben sich die Ehre. Stellenweise schrauben NAPALM DEATH neuerdings auch mal das Tempo etwas runter, was aber nicht heissen soll, dass die Songs deshalb weniger explosiv wären, keinesfalls. Die neue Offenheit gefällt, das Album ist abwechslungsreich und nicht zuletzt wegen der Gäste hört man genauer hin. Barneys Gebrüll ist weiterhin charakteristisches Erkennungsmerkmal und auch wenn die "Leaders Not Followers"-Alben nicht so ganz begeistern konnten, sollte man sich jetzt mal wieder ein Bild von NAPALM DEATH machen, sie haben auf ihre alten Tage viel gewagt und es auch erfolgreich umgesetzt. Darf eigentlich in keinem Regal fehlen.
Thomas Eberhardt (8.5)



NIGHTRAGE
Descend Into Chaos CD
Century Media


Das Line-Up der Band ist mehr als beeindruckend, sind hier doch Tompa Lindberg, früher AT THE GATES und jetzt bei THE GREAT DECEIVER aktiv und Henric Carlsson, ja der von THE CIPHER SYSTEM, am Werke. Inzwischen weg ist Per M. Jensen von THE HAUNTED, aber der Drummer Fortis Bernardo konnte schon bei CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR Erfahrungen sammeln, ist folglich auch äußerst tauglich für den Göteborg-Sound, den NIGHTRAGE spielen. Man könnte fast von einer Supergroup sprechen, aber wo die ehemaligen Gruppen der Mitglieder dem Extrem frönten, tendieren NIGHTRAGE eher zum Melodischen. In Gänze resultiert daraus ein sehr traditionelles Metalalbum, welches von grossen Namen lebt, diesen aber nicht unbedingt immer gerecht wird, weil der Sound eben so traditionell ist, dass selbst der Metal Hammer jubelt. Ist mir persönlich zu theatralisch und ehrlich gesagt zu Heavy Metal-lastig.
Thomas Eberhardt (6.5)



RIGHTEOUS JAMS
Rage Of Discipline CD
Broken Sounds/Kung Fu Records


Chad Gilbert und Ian Grushka von NEW FOUND GLORY sind inzwischen stolze Labelchefs von Broken Sounds, haben sich musikalisch auf keinen Stil festgelegt und so macht mit RIGHTEOUS JAMS eine astreine old school-Band den Auftakt. Die fünf Jungs aus den Vereinfachten Staaten orientieren sich am rohen Sound von YOUTH OF TODAY und sind auch ein wenig aggro und erinnern an diverse Gruppen aus Boston, und siehe da, dort kommen sie auch her. Textlich hat das alles fast das Format eines Battles, weil ständig gepredigt und kritisiert wird, aber wer sich damit identifizieren kann, darf zugreifen, denn die zehn Songs sind durchaus solide. Höhepunkt ist das schlicht betitelte "Righteous Jams", da kommt wirklich Stimmung auf. Allerdings ist "Rage Of Discipline" ein eher kurzweiliges Vergnügen, mehr als fünfzehn Minuten bietet man dem potentiellen Käufer nicht.
Thomas Eberhardt (6)



SNACK TRUCK
Harpoon CD
Perpetual Motion Machine Records/Nova Recordings


Perpetual Motion Machine ist ein relativ neues Label aus Richmond, Virginia, welches via Nova auch bei den Europäern Gehör finden möchte. Nur zu gerne, sind SNACK TRUCK doch der Prototyp der Hummeln-Im-Hintern-Band. Wunderbar kranke Mischung aus Gitarrenspuren, die mit wirren Effekten verfremdet wurden, elektronischen Spielereien und äußerst hohem Gesang, der doch sehr an die EX MODELS erinnert. Um so verblüffender, dass hier lediglich ein Duo am Werk ist, würde sagen, die Lücken im Sound wurden doch Effekte brilliant kaschiert. Innovativ, humorvoll, ausgeflippt, aber durchaus nachvollziehbar, eine stimmige Sache, die SNACK TRUCK auf "Harpoon" präsentieren. Lief in der letzten Woche wohl um die 20 Mal, hält bei Laune und obwohl die Gitarren eher reduziert sind und man nach dem Prinzip weniger ist mehr vorgeht, ist "Harpoon" sehr gut gelungen. Ich liebe Bands, die sich einen Dreck um Konventionen, Hörgewohnheiten und Trends scheren.
Thomas Eberhardt (8)



STRAPPING YOUNG LAD
Alien CD
Century Media


SYL präsentieren mit "Alien" ihr inzwischen viertes Album, wenn man die Live-Aufnahmen von dem grandios betitelten "No Sleep Till Bedtime" mal subtrahiert. Devin Townsend, das enfant terrible der Metalszene setzt diesmal mehr auf Wucht als auf Weirdness, hat mit Gene Hoglan, der schon bei DARK ANGEL, DEATH und TESTAMENT die Tombs verdreschen durfte eine absolute Maschine hinter dem Schlagzeug sitzen und so tobt sich die ganze Band in hohem Tempo aus. Beinahe klinisch steril klingt der Sound und die Einschnitte der Gitarren sind präzise und erinnern an FEAR FACTORY. Denke man hatte schon gewagtere Zeiten, aber auch "Skesis" bietet so einiges, kombiniert man doch schräges Programming mit grandiosen Melodiebögen im Gesang. Das Quartett lenkt seine Aggression in konstruktive Bahnen und bleibt bei aller Zerstörung kreativ. Sicherlich ist "Alien" aber auch ein extremes Album, welches ein solides Nervenkostüm voraussetzt. Vom Ansatz her sicherlich mit DILLINGER ESCAPE PLAN vergleichbar, aber eben orchestraler und sehr metalorientiert.
Thomas Eberhardt (7)



STRENGTH APPROACH
Sick Hearts Die Young CD
Wynona Records/I Scream Distribution


Ich sehe die old school-Puristen schon auf die Barrikaden gehen, weil hier ab und an mal melodischer Gesang einfließt, aber was mich betrifft, muss ich ganz klar sagen, dass "Sick Hearts Die Young" die mitreißendste Scheibe ist, die mir im Sektor des melodischen Hardcore seit H20 in den Player kam. Das mag daran liegen, dass hier fünf unbelastete Italiener einfach ihrer Liebe zur Musik frönen und eben gute Scheiben im Schrank haben, aber nicht den Druck mal die dicke Kohle machen zu wollen. Thematisch an Inhalte wie Freundschaft, Scheitern und Nostalgie gebunden und stilistisch ein echtes Hardcore-Album, wer hätte damit noch gerechnet. Ich prognostiziere ein Comeback des old school Hardcore, stellt sich nur die Frage, ob die Nachfrage das Angebot bestimmt oder vice versa. Zeit für Veränderung wäre es jedenfalls, Metalcore ist so outdated. So hätte die neue KILL YOUR IDOLS klingen müssen und nicht anders.
Thomas Eberhardt (8)



SUFFOCATE FASTER
Only Time Will Tell CD
Broken Sounds/Kung Fu Records


"This record is dedicated to all the troops who defend our counrty everday". Dude, they don't defend your country they are a puppet on a string risking their lives for the sake of global capitalism, institutionalized religion and the American economy.
Thomas Eberhardt



UNEARTH
The Stings Of Conscience CD
Alveran Records


Das ging aber flott, erst letztes Jahr wurde "The Oncoming Strom" via Metal Blade veröffentlicht und nach diversen Umbesetzungen an Bass und Drums und einem Labelwechsel steht nun schon "The Stings Of Conscience" in den Regalen? Nein, leider nicht, denn "The Stings Of Conscience" wurde bereits 2001 in den Staaten veröffentlicht und wird nun auch in Europa auf den Markt gebracht, also Vorsicht, das Album ist ein Rerelease und bereits gute fünf Jahre alt. Andererseits waren alle Tugenden von "The Oncoming Storm" schon damals vorhanden und die zehn Titel sind durchaus zu empfehlen, findet man doch eine ausgewogene Mischung aus Melodie, Power und temporeichem Riffing auf dem Tonträger. Steht dem aktuellen Album höchstens in puncto Produktion etwas nach, aber dieser Punkt ist beinahe vernachlässigbar.
Thomas Eberhardt (7)



UNTIL THE END
The Blind Leading The Lost CD
Alveran Records


Etwas Respekt hat man doch angesichts der Tatsache, dass John Wylie bei UNTIL THE END in die Saiten greift, schließlich konnte er sich durch CULTURE, MORNING AGAIN und WHERE FEAR AND WEAPONS MEET doch schon mehr als Anerkennung erspielen. Textlich beschäftigt man sich mit SxE und bezieht auch kritisch Stellung zur Außen- und Innenpolitik der USA. Musikalisch sind die zehn Songs eine Mixtur aus NYHC der brachialeren Schule und manchmal erinnert der Gesang und das kompromisslose Riffing ohne Schnörkel an DESPAIR. Beinahe nostalgisch, wie UNTIL THE END hier die Neunziger huldigen, aber leider hat man wahrscheinlich schon mehrere derartige Alben im Schrank stehen. Für Einsteiger nett, wer in der Szene schon länger zuhause ist, dem wird zwar nichts neues geboten, aber solide ist "The Blind Leading The Lost" auf jeden Fall. Thomas Eberhardt (5.5)



VANILLY SKY
Play It If You Can't Say It CD
Wynona Records/I Scream Distribution


Nochmal ein sehr gutes Release des italienischen Labels Wynona Records. VANILLY SKY bewegen sich irgendwo zwischen den ATARIS und NEW FOUND GLORY, spielen aber derart professionell, dass es sich bei "Play It If You Can't Say It" nicht um einen lauwarmen Aufguss handelt, sondern um ein wirklich überzeugendes Album. Das dritte Lied ist ganz derbe irgendwo geklaut, aber ich komme nicht drauf bei wem man sich bedient hat, seid froh. Titel Nummer vier ist dann eine Coverversion von "A Thousand Miles", im Original von Vanessa Carlton. Sänger Brian hat einen ganz schönen Akzent, was aber eher als Exotenbonus, denn als störend wahrgenommen wird. Schönes, klischeeloses Booklet und obwohl es nur acht Tracks zu hören gibt, unterhält der Longplayer gut. Gegen Ende wird dann die Akustische rausgeholt, was die entstandene Fahrt etwas abbremst, aber nicht zum Stillstand bringt. Werde ich mir sicherlich noch des Öfteren zu Gemüte führen, alleine aus dem Grund, weil ich wissen möchte bei wem man sich die Melodie von "Wastin' All My Time" ausgeliehen hat. Ich glaube es sind MXPX...
Thomas Eberhardt (7)



VEGAS
S/t CD
Superhero Records


Klingt definitv nach Clevo-Style-Hardcore, also nach alten INTEGRITY und ihren misantropen Hassorgien. Zu meiner Verblüffung gelang es der deutschen Band sogar den guten alten Dwid ans Mikro zu locken und so ist er bei "Rhythm Of Decline" zu hören. Blicke einer mit seinem Sekten-Scheiß von Holy Terror durch, brüllen kann der Kerl und VEGAS sind ebenso dreckig wie INTEGRITY zu "System's Overload"-Zeiten. Die dreizehn Tracks suchen vergeblich ihresgleichen und hiermit sei jedem das Album ins schwarze Herz gelegt. Auch die gelegentliche akustische Auflockerung gefällt enorm und lockert die Aufnahmen auf. Allerdings setzt sich das Album aus den beiden Demos der Band zusammen, wer diese schon im Regal stehen hat, kann sich die Erwerbung sparen, aber das werden die wenigsten sein.
Thomas Eberhardt (7)



VENDETTA
Amici Dei Inemici Mundi CD
Superhero Records


Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen und es stellt sich heraus, wer im Latein-Unterricht aufgepasst hat. Ach, ich kann Entwarnung geben, der Beipackzettel liefert sowohl die Übersetzung "Friends Of God, Enemies Of The World", als auch die Bedeutung mit. Anscheinend war dies ein Piratenmotto und auch VENDETTA beleuchten eher die gefährlichen Seiten des Lebens, denn die Texte drehen sich nicht selten um das harte Strassenleben in Sofia und das soziale Elend. Das besondere an der Besetzung ist, dass VENDETTA mit sieben Musikern, inklusive drei Sängern auftreten und mit ihrer brutalen Mischung aus SOULFLY, HATEBREED und BORN FROM PAIN konnten sie Rick Ta Life zu einer Zusammenarbeit motivieren und durften für Max Cavalera in Sofia eröffnen. Erfreulich wenig Metal-Gefrickel. dafür gibt es mächtig was auf die Mütze, die Produktion stimmt, ist druckvoll und bei drei Sängern kommt wahrlich keine Langeweile auf. Doch, ein guter Release für den metalgeplagten Hardcore-Hörer.
Thomas Eberhardt (6.5)



WARRIORS
War Is Hell CD
Alveran Records


Das Debüt von THE WARRIORS aus Californien, spiegelt teilweise auch die Mentalität in ihrem Bundesstaat wieder, denn "War Is Hell" ist auffallend old school-lastig, erinnert am ehesten an INSIDE OUT oder THROWDOWN und distanziert sich klar vom Metalcore. Die fünf Musiker sind relativ jung und textlich überzeugt man durch Inhalte statt abgedroschene Metaphern zu dreschen. Stimmlich siedelt Marshall L. in den höheren Regionen und obwohl das Cover nicht unbedingt ein Hingucker ist, gelingt es den Freshmen zu überzeugen. Keine Angst, es gibt auch keinen pathetischen Singsang und wer sich ein Bild machen will, kann mal den Track "Set The Stage" anhören, denn der ist repräsentativ für das gesamte Album und seine zwölf Titel. Thomas Eberhardt (6.5)